Interview mit Lightning Source-Chef David Taylor

"Es gibt einen riesigen Friedhof vergriffener Bücher"

8. Oktober 2009
von Börsenblatt
Lightning Source hält Kurs: 2001 gründete der amerikanische Print-on-Demand (PoD)-Dienstleister seine erste Dependance im Ausland, in Großbritannien. Seitdem erweitert das Unternehmen beständig seinen Aktionsradius – und rückt jetzt nach Frankreich vor. Ein Gespräch mit Lightning Source-President David Taylor über die Espresso Book Machine, die Kooperation mit Hachette und seine Pläne für Deutschland.

Welche Erfahrung haben Sie bisher mit der Espresso Book Machine (EBM) in amerikanischen und britischen Buchhandlungen gemacht? Haben die Kunden den neuen Service angenommen?
Taylor: Es ist sicher noch zu früh auszuwerten, wie die Kunden unseren neuen Service nutzen. Wir sind in einem sehr frühen Stadium mit nur zwei Pilot-Sortimenten, die eine EBM aufgestellt haben.

Die kürzlich mit Hachette Livre unterzeichnete Kooperation öffnet den kontinentalen Markt für die PoD-Aktivitäten von Lightning Source …
Taylor: Ja. Hachette ist nicht nur die größte Verlagsgruppe, sondern auch der größte Auslieferer von Büchern in Frankreich, das zudem den viertgrößten Buchmarkt der Welt hat.

Wollen Sie auch in Frankreich EBMs aufstellen?
Taylor: Das hat für uns keine Priorität. Wir wollen vor allem Verlagen die Möglichkeit bieten, vergriffene Titel oder Backlist-Titel, die versteckt sind, zu verkaufen. Es gibt einen riesigen Friedhof von vergriffenen Büchern.

Was planen Sie in Deutschland? Gibt es gute Geschäftskontakte?
Taylor: Natürlich. So ist Lightning Source etwa der Provider für Springers My Copy-Service, der Käufern von Springer-E-Books die Möglichkeit bietet, eine gedruckte Version zu erhalten.