Börsenverein positioniert sich gegen Internetpiraterie

Digitale Marmelade

14. Oktober 2009
von Börsenblatt
"Mein Buch gehört mir!", meint Milena Moser, und Keto von Waberer schreibt: "Aus Früchten vom Baum des Autors sollte niemand digitale Marmelade machen dürfen, ohne dafür zu bezahlen." Die Slogans von zwölf Autoren und Illustratoren blinken seit heute morgen auf der Buchmesse-Agora als ständig wechselnde Baustellenschilder und ziehend die Aufmerksamkeit der Passanten auf sich. Mit der Aktion macht der Börsenverein auf den Umgang mit Internetpiraterie aufmerksam.

"Wissen ungehindert weiterzugeben, den Zugang zur Literatur zu vereinfachen und so Innovationen und Bildung zu fördern sind zentrale Anliegen der deutschen Buchbranche", so Börsenvereins-Hauptgeschäftsführer Alexander Skipis zum Auftakt der Aktion. "Die deutschen Verlage, Buchhandlungen und Autoren begrüßen ausdrücklich die Chancen der Digitalisierung, aber es darf nicht dazu führen, dass deutsche Verlage durch illegales Kopieren de facto enteignet werden."

Schätzungen zufolge seien 49 Prozent aller Hörbuch-Downloads und 39 Prozent aller E-Book-Downloads illegal, teilt der Verband mit, Raubkopierer richteten erhebliche wirtschaftliche Schäden an. Der Börsenverein setzt auf ein juristisches Modell, bei dem rechtsverletzende Nutzer über ihre Provider zunächst gewarnt werden, dass ihnen rechtliche Konsequenzen drohen, wenn sie im Internet unbefugt mit geschützten Inhalten handeln oder diese von illegalen Websites herunterladen. Erst bei wiederholten Verstößen wird der Nutzer abgemahnt.