Verkauf

Birkhäuser wechselt von Springer zu Actar

14. Dezember 2009
von Börsenblatt
Der spanische Verlag Actar übernimmt offenbar das Architektur- und Designprogramm der Springer-Tochter Birkhäuser – dazu gehört auch die Design-Zeitschrift "Form". Das Wissenschaftsprogramm von Birkhäuser soll dagegen in Springer-Hand bleiben.

Birkhäuser wird wohl zum 1. Januar 2010 unter das Actar-Dach rücken – und weiterhin von Basel aus geführt werden. Das meldet die Deutsche Bauzeitschrift aus dem Bauverlag, der bis 2007 selbst zur Springer-Gruppe gehört hat. Von Springer science+business media war bislang keine offizielle Stellungnahme zu bekommen – der Fachinformationskonzern will sich erst am Mittwoch zum Birkhäuser-Deal äußern. Im Mai 2009 hatte Birkhäuser bereits Personal abgebaut, aus wirtschaftlichen Gründe, wie es damals hieß. Der Verlag ist ein Schweizer Traditionsunternehmen und gehört seit 1985 zu Springer.

Wie berichtet, bekommt auch das Mutterhaus einen neuen Besitzer: Der schwedische Finanzinvestor EQT will die Springer-Gruppe von Cinven and Candover übernehmen. Birkhäusers Programmsegmente Architektur und Design gehören damit nicht zum Kaufpaket.

Für den Verlag Actar, der seinen Sitz in Barcelona hat, dürfte Birkhäuser eine interessante Programmergänzung sein. Das spanische Unternehmen ist spezialisiert auf Architektur, Grafikdesign und zeitgenössische Kunst. Es vertreibt über seinen Ableger Actar D auch Bücher von 80 anderen Verlagen, Museen und Institutionen in alle Welt. Außerdem produzieren die Spanier seit einiger Zeit immer mal wieder Einzeltitel für den deutschsprachigen Markt. So erschien das Buch "Food for thought", das die Kochkunst von Documenta-Teilnehmer Ferran Adrià feiert, 2009 auch in einer deutschen Ausgabe.