Bertelsmann / Direct Group Germany

Österreich: Donauland verliert seine Zentrale

16. Dezember 2009
von Börsenblatt
Die Direct Group Germany (Bertelsmann) zieht bei Donauland offenbar die Bremse: Aufgrund sinkender Mitgliederzahlen wird die Zentrale der österreichischen Club-Schwester in Wien aufgelöst – rund 85 Angestellte verlieren ihren Job.
Sämtliche Aufgaben sollen ab Mitte 2010 von Deutschland aus gesteuert werden, so Direct-Group-Sprecher Matthias Wulff. »Für Kunden ändert sich jedoch nichts«, sagt er; die Marke, die sieben Filialen und der Außendienst – in vielen Regionen Österreichs werden Kunden nach wie vor zu Hause besucht – blieben erhalten. Weitere Details zur Ausrichtung werden Wulff zufolge bis Mitte 2010 entschieden. Eine Öffnung in Richtung Nichtmitglieder, wie sie in den deutschen Clubs längst an der Tagesordnung ist (siehe Archiv), wird nach Börsenblatt-Recherchen bei Donauland nicht betrieben. 

Hintergrund: Der Betrieb der Buchgemeinschaft Donauland soll zur Mitte des kommenden Jahres schrittweise mit dem den deutschen Clubs (Der Club Bertelsmann) zusammengelegt werden. „ Das Produktangebot verändert sich nicht – vielmehr können Donauland-Kunden von neuen Ideen und Angeboten der DirectGroup Germany profitieren“, so die offizielle Sprachregelung. Was bereits fest steht, laut Direct Group Germany:

•  Das Versandgeschäft, mittlerweile der erfolgreichste Vertriebsweg, wird ausgebaut (Postversand via Katalog und Internet).  


• Österreich-spezifische Titel im Donauland-Programm würde es weiterhin geben, ergänzend zu deutschen und internationalen Titeln.  


Die Direct Group Deutschland / Bertelsmann kaufte sich 1966 bei der Buchgemeinschaft Donauland ein und hält die Mehrheit der Anteile. Der Wiener Verlag Kremayr & Scheriau, der den Club in der 1950er Jahren gegründet hatte, ist nach wie vor Minderheitsgesellschafter.