Als eigene Kunstform hat sich in den vergangenen Jahren die Graphic Novel etabliert, zunächst von kleineren Verlagen zäh und unbeirrt vorangetrieben, dann von größeren, oft Jugendbuchverlagen wie Carlsen. Nun bekommt das Genre einen neuen Schub: Belletristikverlage entdecken die Graphic Novel. Einige Verlage haben schon veröffentlicht, bei Eichborn, Atrium und Knesebeck kommen im Frühjahr spannende Titel, Suhrkamp möchte auch.
Investieren wollen die Verlage aber nicht nur, weil sie von der Welt der Bilder so begeistert sind, sondern weil sie damit neue und jüngere Zielgruppen erreichen. Graphic Novels zeigten auch etwas von der Vitalität eines Programms, meint Atrium-Verleger Nikolaus Hansen zu Recht. Dabei spielt Cross Media eine Rolle: Die Kinofilme "Waltz with Bashir" und "Persepolis" gibt es als Graphic Novel, und auch der heute in deutschen Kinos startende Film "The Surrogates" mit Bruce Willis basiert auf einer Graphic Novel.
In der multimedialen Welt des 21. Jahrhunderts reicht es nicht mehr, nur den Sinn von Texten zu verstehen. Es gilt, auch Bilder lesen zu können. Graphic Novels machen noch dazu Vergnügen.