Apple

Verleger unzufrieden mit iPad-Konditionen

17. Februar 2010
von Börsenblatt
Zu geringe Margen, spärliche Informationen über die Abonnenten: Zeitschriften- und Zeitungsverleger äußerten sich in der Financial Times kritisch zu den Konditionen, die Apple bei seinem Tablet-Computer iPad vorgibt.

Verleger kritisieren, dass Apple nur spärlich Informationen über Abonnenten an die Verlage weitergeben könnte – wie derzeit schon bei Musik-Verkäufen auf iTunes. Bis auf das Kaufvolumen erhielten die Verlage keine Informationen.

Verlage hätten viele Jahre damit verbracht, Nutzerdaten wie Namen, Adresse, Ort und Kreditkartennummern zu sammeln. Solche Daten würden auch Marketingentscheidungen maßgeblich beeinflussen. "Wir müssen die Beziehung zu unseren Lesern aufrecht erhalten", zitiert Financial Times Sara Öhrvall aus der Research-Abteilung der schwedischen Bonnier-Gruppe. "Das ist der einzige Weg, wie wir ein gutes Magazin machen können." Ein Zeitungsmanager sagte gegenüber Financial Times, dieser Punkt sei "verdammt nah an einem Dealbreaker".

Auch Apples Vergütungsmodell stößt auf Kritik. Demnach sollen Verleger 70 Prozent des Umsatzes erhalten und den Verkaufspreis selbst bestimmen können. Apple behält 30 Prozent. Von Buchverlagen ernte das Modell Applaus, aber für Abonnements sei das Modell fraglich. "Die 30 Prozent ändern das Wirtschaftsmodell für immer", wird ein Verleger zitiert. "Sollten Abos anders behandelt werden als Einzelverkäufe?" 

Nach Angaben der Verleger ist Apple bisher nicht bereit, an den Konditionen etwas zu verändern.