Meinung

Eine Chance für die International League of Antiquarian Booksellers

25. Februar 2010
von Börsenblatt
Richtige Strategie trotz verzögerter Umsetzung: Die International League of Antiquarian Booksellers (ILAB) hat eine neue Website und ein neues Verkaufsportal. Ein Kommentar.

Einige Details der Umsetzung sind noch offen und auch knapp drei Monate nach dem ursprünglich geplanten Starttermin fehlt das ZVAB als wichtigste deutsche Antiquariatsplattform (es soll in Kürze integriert werden, ebenso ist für das Frühjahr eine deutschsprachige Version der Seite geplant), dennoch ist festzuhalten: die internationale Antiquariatsorganisation ILAB steht im Netz jetzt schon besser da als in den vergangenen zehn Jahren. Das alte Verkaufsportal der ILAB krankte, wie oft zu hören war, an fehlender Bekanntheit und geringer Mitgliedsbeteiligung – das könnte sich nun langfristig ändern. Der neue ILAB-Partner, die von dem Amerikaner Jim Hinck betriebene Seite Vialibri, verfügt über spezielles, nachgewiesenes Know-how. Zusammen mit dem neuen ILAB-Webmaster Neteor, ausgewählt aus mehreren Bewerbern, ist eine zeitgemäße, auf die unterschiedlichen Bedürfnisse der nationalen ILAB-Verbände und ihrer Mitglieder zugeschnittene Architektur entstanden.

Hauptaspekt: die zentrale, von dem niederländischen IT-Dienstleister Rockingstone unterhaltene Datenbank wurde durch eine von Vialibri entwickelte Metasuche ersetzt. Diese Flexibilität, die größere Wahlfreiheit im Blick auf die für Anbieter geltenden Konditionen und die Aussicht auf engere Kundenbindung einschließt, ist die wesentliche Perspektive der Pläne. Mit einem guten Werbekonzept könnte sich diese Plattform auf Dauer durchaus eine nennenswerte Marktbedeutung erarbeiten. Dass Vialibri seit längerem mit dem ZVAB und Prolibri kooperiert (und Jim Hinck über deutsche Sprachkenntnisse verfügt), ist aus hiesiger Sicht ein weiterer Pluspunkt.

Die von ILAB-Präsident Adrian Harrington und seiner Organisation seit dem Kongress in Madrid im September 2008 eingeschlagene Richtung stimmt, das steht fest.

Björn Biester