Zweitausendeins

Zurück in die Zukunft

9. Juni 2010
von Börsenblatt
Harte Einschnitte sollen den Frankfurter MA-Versender Zweitausendeins wieder auf Linie bringen. Jetzt haben sich Betriebsrat und Geschäftsführung auf ein Sanierungskonzept geeinigt.
Gestern herrschte noch Gewitterstimmung, heute scheint offenbar die Sonne. „Zweitausendeins-Verlag kann durchstarten“ meldet das Unternehmen. „Geschäftsleitung und Betriebsrat der Verlagsgruppe Zweitausendeins in Frankfurt haben gestern gemeinsam den letzten Punkt zu einem umfangreichen Restrukturierungsplan verabschiedet.“  Das Ziel der Anstrengungen: Man wolle das Unternehmen auf ein „wirtschaftlich stabiles Fundament“ heben, wettbewerbsfähig machen.

Welche Maßnahmen vorgesehen sind: 

  • Wie schon angekündigt, sollen rund 51 Stellen – genauer steht es offenbar noch nicht fest – gestrichen werden (Stellen gesamt, laut Unternehmen: 116). Für die gekündigten Mitarbeiter sei ein Sozialplan vereinbart worden.
  • Ebenfalls bereits bekannt ist Maßnahme 2: Der Kundenservice wird ausgegliedert. Wer die Aufgabe übernimmt, teilte das Unternehmen nicht mit.
  • Maßnahme 3 zeigt: Zweitausendeins will nicht nur sparen, sondern auch neu investieren. Das Konzept der Läden, derzeit 14 bundesweit, werde überarbeitet.

 
Stimmen aus der Führungsetage

Bianca Krippendorf, seit 2009 Geschäftsführerin des Unternehmens, will jetzt nur noch nach vorn blicken, spricht von einer „neuen Zukunft“. Durch das Restrukturierungskonzept habe Zweitausendeins „eine belastbare Chance für einen Erfolg versprechenden Neustart“ bekommen, sagt sie – und bedankt sich öffentlich bei allen, die aus ihrer Sicht Anteil daran haben: sowohl bei Mitarbeitern und dem Betriebsrat („Wir sind sehr froh, dass Mitarbeiter und Arbeitnehmervertretungen gemeinsam mit uns ein Konzept mit harten Einschnitten für alle Beschäftigten tragen.“), ganz besonders jedoch beim Eigentümer, Michael Kölmel. Er habe „im Vertrauen darauf, dass in schwierigen Zeiten alle Betroffenen ihre persönlichen Interessen hinter die des Unternehmens stellen, für die notwendige Ausstattung mit Finanzmitteln gesorgt.“

Kölmel kommt in der Unternehmensmitteilung auch selbst zu Wort: „Die Marke Zweitausendeins ist eine Perle in der deutschen Verlagslandschaft, die in den letzten Jahren an Glanz und Visibilität eingebüßt hat“, bekennt er. „Wir sind von dem Potenzial, das immer noch in dieser Marke wie auch dem einmaligen Verlagskonzept steckt, überzeugt, was auch eine ungewöhnlich große Zahl fester Stammkunden bestätigt.“ Er und seine Führungsmannschaft würden „alles tun, die Marke wieder zu altem Glanz und alten Erfolgen zu führen.“