Arbeitsgemeinschaft Online Forschung (Agof)

Mobiles Internet: Ein Fünftel der Nutzer zahlt für Inhalte und Dienste

16. September 2010
von Börsenblatt
Die Arbeitsgemeinschaft Online Forschung (Agof) hat zum ersten Mal den Markt für mobile Dienste und Inhalte vermessen. Ihr Fazit: Gut neun Millionen Deutsche loggen sich mobil ins Internet ein. Die meisten davon sind männlich, gebildet, finanziell unabhängig – und zwischen 20 und 49 Jahre alt.

Insgesamt zählte die Agof 9,13 Millionen Nutzer (Unique Mobile User) – was etwa 13 Prozent der deutschen Wohnbevölkerung entspricht (ab 14 Jahren). Wie sich diese Gruppe soziodemografisch verorten lässt:

  • Geschlecht: Das mobile Web wird von Männern dominiert (67 Prozent der Nutzer; weiblich: 33 Prozent)
  • Alter: Hier führen die 40- bis 49-Jährigen das Feld an (22,5 Prozent), gefolgt von den 20- bis 29-Jährigen (21,0 Prozent) und den 30-bis 39-Jährigen (19,9 Prozent).
  • Bildung: Fast die Hälfte der mobilen Surfer haben (mindestens) die Hochschulreife (46,2 Prozent) – und 43,9 Prozent die Mittlere Reife.  
  • Berufstätigkeit: Drei Viertel der Befragten gaben an, berufstätig zu sein (74,9 Prozent; Voll- oder Teilzeit) – zumeist als Angestellte (Arbeiter: 12,8 Prozent; Beamte: 6,2 Prozent).  Selbstständige erreichen einen Nutzeranteil von 19,4 Prozent.
  • Haushaltsnettoeinkommen: Mehr als ein Drittel (37,9 Prozent) der Unique Mobile User verfügt über ein monatliches Haushaltsnettoeinkommen von über 3.000 Euro.  Dem Gros der Nutzer stehen monatlich zwischen 1.000 und 3.000 Euro zur Verfügung (51,6 Prozent).


Welche Geräteanbieter sind gefragt?
Deutschlandweit gibt es laut Agof rund 62,4 Millionen Handynutzer, am weitesten verbreitet sind Geräte von Nokia (Anteil: 27,8 Prozent). Die Hersteller, die auf den Plätzen zwei bis vier rangieren, liegen nahezu gleichauf; es sind: Sony Ericsson (15,3 Prozent), Samsung (15,2 Prozent) und Apple (15,1 Prozent). Bei allen anderen Herstellern – etwa bei HTC, LG  oder Blackberry – liege der Verbreitungsgrad deutlich unter zehn Prozent.

Werden auch kostenpflichtige Anwendungen heruntergeladen?
Der Agof-Studie zufolge ganz klar ja – und zwar von gut einem Fünftel der Nutzer (22,4 Prozent). Programme, die das mobile Einkaufen ermöglichen, setzen 18,7 Prozent ein. Nach Buch-Apps wurde allerdings nicht gefragt. Das Ranking der meist genutzten Anwendungen führen VZ-Angebote (Holtzbrinck), Medien- und Wetter-Apps an. 


Die Studie mobile facts ist jetzt zum ersten Mal durchgeführt worden; an der Umfrage haben knapp 10.000 Deutsche teilgenommen. Erfasst wurden Reichweiten- und Strukturdaten für 79 Angebote (von elf Vermarktern und drei Netzbetreibern).