Auszeichnungen

Leo-Perutz-Preis für Stefan Slupetzky

29. September 2010
von Börsenblatt
Der Wiener Schriftsteller Stefan Slupetzky erhält für seinen Krimi "Lemings Zorn" (Rowohlt TB) tden erstmals vergebenen Leo-Perutz-Preis der Stadt Wien für Kriminalliteratur. Die Auszeichnung ist mit 5.000 Euro dotiert; Preisstifter sind der Hauptverband des Österreichischen Buchhandels (HVB) und die Kulturabteilung der Stadt Wien.

"Lemmings Zorn ist ein Kriminalroman im besten Wortsinn. Denn er stellt das Verbrechen nicht auf pornographische Weise in den Mittelpunkt, sondern rollt eine Handlung auf, an deren Ende notgedrungen das Verbrechen stehen muss - das Verbrechen in legistischer Hinsicht zumindest", begründet Jury-Sprecher Andreas Pittler die Entscheidung.

1962 in  Wien geboren, studierte Slupetzky an der Wiener Kunstakademie und arbeitete als Musiker und Zeichenlehrer, bevor er sich dem Schreiben zuwandte. Er schrieb und illustrierte mehr als ein Dutzend Kinder- und Jugendbücher, für die er zahlreiche Preise erhielt. Mittlerweile widmet er sich aber vorwiegend der Literatur für Erwachsene und verfasst Bühnenstücke, Kurzgeschichten und Romane, u. a den fantastischen Roman Besuch von Glorf (echomedia verlag, 2008). Seine Kriminalromane sind im Rowohlt Taschenbuch Verlag erschienen.

Ermittlung des besten Wien-Krimis

Der Preisträger wird in zwei Auswahlstufen ermittelt. Prämiert wird jedoch nicht der der Autor eines Werkes, sondern das Werk selbst. Zunächst sichtet die Jury alle Kriminalromane, die im Zeitraum von 18 Monaten vor der ersten Jurysitzung im Mai auf Deutsch erschienen sind und wählt aus diesen fünf Titel auf die Shortlist, die heuer am 23. Juni veröffentlicht wurde.
 
Die Shortlist

Paulus  Hochgatterer: Das Matratzenhaus, Deuticke

Edith Kneifl: Schön tot, Haymon Verlag

Gerhard Loibelsberger: Die Naschmarkt-Morde, Gmeiner

Nora Miedler: Warten auf Poirot, Argument Verlag

Stefan Slupetzky: Lemmings Zorn, Rowohlt TB


Die Jury

Die Jury des Leo-Perutz-Preises der Stadt Wien für Kriminalliteratur setzt sich aus je einem Vertreter der Kulturabteilung der Stadt Wien, des Hauptverbandes des Österreichischen Buchhandels, des Sortimentsbuchhandels, der Medien sowie der Vereinigung österreichischer Kriminalschriftsteller zusammen. Mit Ausnahme der Vertreter des Hauptverbandes und des Literaturreferats der Stadt Wien, wechseln die Jurymitglieder alle zwei Jahre.
 
2010 und 2011 besteht die Jury aus:
Raoul Blahacek (Referatsleiter Literatur, Kulturabteilung der Stadt Wien, MA 7)
Stefan Mödritscher (Gesamtprokurist Morawa)
Andreas Pittler (Krimiautor)
Erwin Riedesser (Vizepräsident des Hauptverbands des Österreichischen Buchhandels, Vorsitzender des Österreichischen Buchhändlerverbands)