E-Books

Kannibalisieren digitale Bücher das Printgeschäft?

14. Oktober 2010
von Börsenblatt
Die Meinungsforscher von Nielsen BookScan nahmen den US-Markt unter die Lupe. Das Ergebnis stellte Geschäftsführerin Ann Betts auf der Konferenz "Tools of Change" in Frankfurt vor.

Klassiker gehören zu den E-Books, die am meisten heruntergeladen werden. Ein Großteil ist im Internet kostenlos zu haben. Geht das Printgeschäft mit Klassikern deshalb stark zurück? Nein. Während der gesamte US-Print-Buchmarkt in den vergangenen zwölf Monaten um 1,5 Prozent geschrumpft ist, büßten die Klassiker nur 0,3 Prozent ein. "Von einer Kannibalisierung durch das E-Book kann hier nicht die Rede sein", so Betts.

Anders sieht es bei Liebesromanen und Science-Fiction aus. Dort schrumpften die Print-Umsätze in den vergangenen 12 Monaten um 3,1  Prozent (Liebesromane) und 22,1 Prozent (Science-Fiction / Fantasy). Gleichzeitig zählen diese beiden Genres zu den Favoriten bei den E-Book-Downloads. "Selbst wenn wir den Sondereffekt durch die erfolgreichen Titel von Stephanie Meyer herausrechnen, bleibt ein deutlicher Trend nach unten", erläutert Betts. Sie gehe davon aus, dass das E-Book in diesen Segmenten dem Printbuch Marktanteile wegnehmen könnte.

Nielsen plant, regelmäßig Informationen zu E-Book-Zahlen herauszubringen. Einen Zeitplan dafür gibt es noch nicht.