Verlage

AkTour diskutierte über Vorzüge und Nachteile alter und neuer Präsentationsformen

10. November 2010
von Börsenblatt
Reisebuchverleger und Reiseveranstalter diskutierten Anfang dieser Woche im Domizil des Verleger- und Buchhändler-Verbands Berlin-Brandenburg auf Einladung des Arbeitskreises Touristikverlage (AkTour) im Börsenverein über neue Kommunikationswege für Touristikverlage.
Uwe Frers (TripsbyTips, Berlin) und Holger Leuteritz (textunes, Berlin) informierten über die gegenwärtigen Möglichkeiten, bisherige Reisebuch-Themen und -Inhalte auf differenzierte Weise und dem Medium angepasst elektronisch zu kommunizieren. Während Uwe Frers ausführlich die auf diesem Gebiet rasante technische Entwicklung und die damit - im Unterschied zu den traditionellen Printmedien - überproportionale Zunahme der Nutzer darstellte sowie die daraus erwachsenden "Konsequenzen für touristische Informationsanbieter“ formulierte, nahm Holger Leuteritz die tatsächliche und die künftig erforderliche verlegerische Praxis im Umgang mit den – vorrangig – mobilen elektronischen Medien kritisch unter die Lupe.

Für den Sprecher des AkTour, Thomas Bleicher (Bleicher Verlag, Gerlingen), folgte aus all diesen Anregungen nicht nur die zwingende Notwendigkeit, sich „den neuen Inhalten in neuem Gewand“ aktiv zu stellen, sondern auch die bereits andernorts formulierte Einsicht, dass „ungeachtet aller damit einhergehenden gesellschaftlichen Entwicklungen, insbesondere kleine und kleinste Verlage im Reisebuch-Segment diesen immensen Herausforderungen an Man- und Woman-Power, an technischen und materiellen Investitionen nur dann erfolgreich begegnen können, wenn sie intensiv und ohne Scheuklappen über entsprechende Kooperationen und Allianzen nachdenken.“

Möglichkeiten solcher bislang ungenutzter Formen der Zusammenarbeit stellte Andreas-M. Selignow (Copernicus Systems + Technology, Berlin) im Rahmen der Diskussion vor und lud die Branche ein, sich innovativ und offensiv mit ihren speziellen tourismusrelevanten Inhalten an einer zunächst ausschließlich für Geo-Wissenschaftler entwickelten Internet-Plattform zu beteiligen.

Abschließend nutzte die Leitung des AkTour die Gelegenheit, die bisherigen Ergebnisse der angestrebten branchenübergreifenden Zusammenarbeit mit Tourismusmessen und den Organisationen, Gremien und Verbänden der Tourismuswirtschaft bis hin zum Tourismus-Ausschuss des deutschen Bundestages aufzuzeigen. Ist man einerseits mit Messeveranstaltern in Berlin, Freiburg, Leipzig, München und Stuttgart im Gespräch, auch dort künftig nach dem Vorbild des bereits seit 1997 im Rahmen der REISEN HAMBURG erfolgreich stattfindenden Gemeinschaftsstands die Präsenz von Reisebuchverlagen zu organisieren, sollen andererseits Kooperationen mit Tourismusverbänden im In- und Ausland neue Möglichkeiten bei Herstellung, Marketing und Vertrieb traditioneller Reiseliteratur eröffnen. So wird u. a. die Deutsche Zentrale für Tourismus (DZT) e.V. demnächst fremdsprachige Reisebücher deutscher Verlage auf ihrer Homepage präsentieren.