Trendbericht Adventsgeschäft

Ein Minus von 4,5 Prozent – und Kinderbücher sind der Renner

6. Dezember 2010
von Börsenblatt
Das Weihnachtsgeschäft läuft schleppend an: In der Woche nach dem ersten Advent verzeichneten die deutschen Buchhandlungen insgesamt ein Minus von 4,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Teilweise witterungsbedingt kamen deutlich weniger Kunden in die Läden, nur wenige Sortimente konnten sich über mehr Käufer freuen. Überdurchschnittlich nachgefragt war vor dem Nikolausabend das Kinderbuch. Das ist das Ergebnis einer Stichprobe des Börsenblatts unter 50 Buchhandlungen.
In der Belletristik führte Ken Folletts "Sturz der Titanen"(Lübbe) unangefochten und mit weitem Abstand die Liste der meistgenannten Titel an. Insbesondere bei kleineren Buchhandlungen verkaufte sich Mariana Lekys geheimnisvolle Dreiecksgeschichte "Die Herrenausstatterin" (DuMont) gut. Traditionell erwies sich in der Woche vor St. Nikolaus das Kinderbuch als Renner,  von Jeff Kinneys "Gregs Tagebüchern" (Baumhaus) über Jonathan Strouds viertem Bartimäus-Band (cbj) bis zu Suzanne Collins "Die Tribute von Panem" (Oetinger). Bilderbücher wurden in breiter Vielfalt verkauft, Spitzentitel bei den Kinder- und Jugendbüchern ist mit Abstand Cornelia Funkes erster "Reckless"-Band (Dressler).
Meistgenannte Titel im Sachbuch sind wie in der Vorwoche Thilo Sarrazins "Deutschland schafft sich ab" (DVA) und Peter Seewalds Gespräche mit Papst Benedikt XVI. ("Licht der Welt", Herder), erneut gefolgt von Loki Schmidts Erinnerungen "Auf dem roten Teppich und fest auf der Erde" (Hoffmann und Campe). In vielen Buchhandlungen von Flensburg bis Rosenheim liefen auch Regionalia recht gut.

Im Non-Book-Bereich konnten sich die Kalender insgesamt als stabil behaupten, das Hörbuch konnte bei den befragten Buchhandlungen noch nicht die Umsätze des Vorjahres erreichen. Stark gefragt bei den Kunden waren vergangene Woche vor allem niedrigpreisige Geschenkartikel.

Die Grundgesamtheit der Stichprobe bildeten die 3.750 buchhändlerischen Börsenvereins-Mitglieder, gestaffelt von Jahresumsätzen unter 500.000 Euro bis hin zu Jahresumsätzen über vier Millionen Euro.