Trendbericht Adventsgeschäft

Schnee und Eis bringen ein Minus von 5,5 Prozent

13. Dezember 2010
von Börsenblatt
Der erhoffte Anschub für das Weihnachtsgeschäft  blieb in der Woche vor dem dritten Advent erneut aus:  Vor allem die winterlichen Verhältnisse haben den Einzelhändlern zu schaffen gemacht: Die Buchhandlungen mussten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum insgesamt ein Minus von 5,5 Prozent hinnehmen. Das Ergebnis war über alle Größenklassen hinweg gleichermaßen ernüchternd – allenfalls einige kleinere Sortimente konnten zulegen.

In einigen Städten sorgte nicht nur das Wetter, sondern auch Demonstrationen für weniger Kunden. Mit Blick auf die Genres liefen vor allem Titel mit einem Heimatbezug hervorragend; ebenso stark wurde vergangene Woche das Kinderbuch nachgefragt. Das ist das Ergebnis einer Stichprobe des Börsenblatts unter 50 Buchhandlungen. Die Grundgesamtheit der Stichprobe bildeten die 3.750 buchhändlerischen Börsenvereins-Mitglieder, gestaffelt von Jahresumsätzen unter 500.000 Euro bis hin zu Jahresumsätzen über vier Millionen Euro.

Zu dem Spitzenreiter "Sturz der Titanen"(Lübbe) von Ken Follett kamen vergangene Woche in der Belletristik neue Bestseller dazu: Kerstin Giers am 8. Dezember gestarteter dritter Band "Smaragdgrün" ihrer "Liebe geht durch alle Zeiten"-Trilogie bei Arena, der neue Elizabeth-George-Krimi "Wer dem Tode geweiht" (Blanvalet)  sowie im Taschenbuch Charlotte Links "Das andere Kind" (Blanvalet) und Reif Larsens "Die Karte meiner Träume" (Fischer). Im Kinderbuch gaben die Buchhändler neben Cornelia Funkes erstem "Reckless"-Band (Dressler) und dem All-Age-Titel "Smaragdgrün" Rüdiger Bertrams "Coolman und ich" (Oetinger) an.

Als meistgenannter Titel im Sachbuch überraschte die Autobiografie "Life" (Heyne) von Rolling Stone-Gitarrist Keith Richards. Sie hat Thilo Sarrazins "Deutschland schafft sich ab" (DVA) und Peter Seewalds Gespräche mit Papst Benedikt XVI. ("Licht der Welt", Herder) überflügelt. Und es war die Woche der Regionalia: Sachbücher, Krimis, Anekdoten und Kalender mit Bezug zur heimischen Region erwiesen sich in den meisten Buchhandlungen als beliebte Weihnachtsgeschenke.

Bei den Non-Books wurden offensichtlich die ersten Geschenklisten abgearbeitet: Niedrigpreisige weihnachtliche Deko und kleine Geschenke gingen gut, die Kalender schlugen positiv nach oben aus und auch das Hörbuch, das in den vergangenen Wochen bei den befragten Buchhandlungen noch im Minus lag, zog kräftig an.