Verleger Peter Haag über das neue Kein & Aber-Büro in Berlin

"In Berlin einen Fuß abstellen"

22. Dezember 2010
von Börsenblatt
Die Schweizer kommen: Ab 2011 wird Kein & Aber nicht mehr nur in der Zürcher Bäckerstraße, sondern auch im Berliner Westend (Württembergallee 12, 14052 Berlin) erreichbar sein. boersenblatt.net hat bei Verleger Peter Haag nachgefragt, was es mit der neuen Adresse auf sich hat.
Herr Haag, warum Berlin?
Peter Haag: Was die Akquisition betrifft, sind wir als Verlag international tätig, und Zürich steht nicht immer per se für den deutschsprachigen Raum. Insofern ist Berlin für uns, flapsig gesprochen, auch eine „Annahmestelle“. Zum anderen machen wir rund 85 Prozent unseres Umsatzes in Deutschland, 12 Prozent in der Schweiz, den Rest in Österreich – eigentlich wie ein deutscher Verlag! Eigentlich ist der Gang nach Berlin also ein Auftritt in unserem Markt.

 

Sie haben Berlin ganz nonchalant im P.S. ihres Vorschau-Editorials erwähnt, der Telefonanschluss wird erst im Januar geschaltet. Eine Briefkastenfirma?
Haag: Nein, nein, das Büro wird besetzt sein, wenn auch zunächst nur in Teilzeit. Wir haben es deshalb nicht an die große Glocke gehängt, weil wir zunächst ein bisschen ausprobieren wollen, was wie am besten funktioniert. Natürlich soll der Verlagsorganismus zusammen bleiben, das ist wichtig: Die Entscheidungsstellen – Programm, Vertrieb, Presse – bleiben selbstverständlich hier in Zürich. Aber es gibt Tätigkeitsfelder, wo es gewisser Maßen eine etwas ‚längere Leine’ hat, sei das im Lektorat, sei es bei den Lizenzen. Da sind wir momentan am Überlegen: Was könnte man mittelfristig mal nach Berlin umlagern – oder dort dazu nehmen? Ich wollte einfach mal den ersten Schritt wagen, den Fuß abstellen (lacht). Für alles weitere möchte ich mich nach der Entwicklung des Verlags und des Markts richten.

 

nk