Auszeichnungen

Adelbert-von-Chamisso-Preis geht an Jean Krier

20. Januar 2011
von Börsenblatt
Jean Krier erhält den mit 15.000 Euro dotierten Adelbert-von-Chamisso-Preis der Robert Bosch Stiftung 2011.
Mit dem Chamisso-Preis ehrt die Robert Bosch Stiftung seit 1985 herausragende literarische Leistungen in deutscher Sprache, verfasst von Autoren, deren Muttersprache oder kulturelle Herkunft nicht die deutsche
ist.

Der luxemburgische Dichter Krier überzeugte mit seinem jüngsten Band "Herzens Lust Spiele", mit dem er laut der Jury auf originelle und beeindruckende Weise die deutschsprachige Lyrik bereichert. Die diesjährigen Förderpreise in Höhe von jeweils 7.000 Euro gehen an Olga Martynova und Nicol Ljubic. Die Preise werden am 16. März in der Allerheiligen-Hofkirche der Münchner Residenz verliehen.

Jean Krier wurde 1949 in Luxemburg geboren, wo er heute lebt. Neben Beiträgen in Literaturzeitschriften wie "Akzente" und "manuskripte" veröffentlichte er mehrere weithin beachtete Gedichtbände. Jean Krier wird
mit dem Chamisso-Preis 2011 für die freirhythmischen Elegien seines jüngsten Bandes "Herzens Lust Spiele" (poetenladen 2010) geehrt.


Olga Martynova wurde 1962 bei Krasnojarsk in Sibirien geboren. Sie wuchs in Leningrad auf und zog 1991 mit ihrem Mann Oleg Jurjew nach Deutschland. Heute lebt Olga Martynova in Frankfurt am Main und schreibt Gedichte auf russisch, Essays und Prosa auf deutsch. Sie erhält den Chamisso-Förderpreis für ihren Roman "Sogar Papageien überleben uns" (Literaturverlag Droschl 2010), der deutlich macht, dass die Gegenwart Europas in Wahrheit aus zahlreichen kleinen Vergangenheiten besteht.


Nicol Ljubic wurde 1971 in Zagreb geboren und ist in Schweden, Griechenland, Russland und Deutschland aufgewachsen. Heute lebt er in Berlin, arbeitet als Autor und Journalist. Für seine Reportagen wurde er mehrfach ausgezeichnet. Den Chamisso-Förderpreis erhält Nicol Ljubic für seinen Roman "Meeresstille"
(Hoffmann und Campe), dessen souveräne Komposition aus Realitätspartikeln und fiktionalen Passagen die Schuldfrage des Balkankrieges der 1990er Jahre explizit offen lässt.