Interview mit Eichborn-Vorstand Stephan Gallenkamp

"Eine betriebswirtschaftliche Entscheidung"

21. Januar 2011
von Börsenblatt
Gerade haben die Verlage Aufbau und Eichborn in  Berlin über ein näheres Zusammenrücken und eine "gemeinsame Zukunft" gesprochen. boersenblatt.net sprach mit Stephan Gallenkamp, Vorstand der Eichborn AG:

Was heißt „gemeinsame Zukunft“ – wird die Gruppe um Ludwig Fresenius als Eichborn-Hauptaktionäre ihre Anteile an Aufbau verkaufen?
Gallenkamp: Das heißt, wir denken über eine gemeinsame Zukunft nach – allerdings kann und darf die Entscheidung darüber nur innerhalb des aktienrechtlichen Rahmens, dessen Regeln und in den Gremien der Aktiengesellschaft entschieden werden. 25 Prozent der Aktien sind in Streubesitz und die Interessen dieser Aktionäre müssen genauso wie die des Hauptaktionärs gewahrt werden.

Welche Vorteile versprechen Sie sich von der Vertriebskooperation mit Aufbau?
Gallenkamp:
Zuerst einmal ist die Entscheidung, eine Vertriebskooperation mit Aufbau einzugehen, eine betriebswirtschaftliche: Der Flächenvertrieb steht bei Eichborn noch für 20 Prozent des Umsatzes. Insofern ist es sinnvoll und war naheliegend, an dieser Stelle Kosten zu reduzieren beziehungsweise sich einen Partner zu suchen, mit dem man sich die Kosten für die Außenbetreuung des Flächenvertriebs teilt. Darüber hinaus bündeln wir die Kräfte beider Verlage, verstärken unsere Präsenz und Position im klassischen Sortiment, vereinfachen generell das Handling. Und wir nutzen eben die Synergien, die sich durch eine Kooperation ergeben.

Warum gerade Aufbau?
Gallenkamp:
Aufbau ist wie Eichborn ein konzernunabhängiger Verlag. Das ist uns wichtig. Was Umsatz, Größe und Breite des Programms und die personelle Stärke angeht, sind beide Verlage ähnlich aufgestellt und die Programme ergänzen sich inhaltlich. Beide Verlage agieren in vergleichbaren Strukturen und Größenordnungen. Das bedeutet, wir kooperieren mit Aufbau in diesem Sinne auf Augenhöhe.