Jugendbuchmesse Bologna

Kinderbuch ist App, nicht E-Book

30. März 2011
von Börsenblatt
Bei der Konferenz Tools of Change for Publishing diskutierten in Bologna rund 200 Teilnehmer aus 27 Ländern über digitale Entwicklungen im Kinderbuchsegment. Einhellige Meinung: Die Zukunft liegt nicht im E-Book, sondern in den Apps.

"Allerdings scheint auch klar, dass die Preisgestaltung in einem relativ engen rahmen verläuft", sagt Bärbel Becker, die bei der Frankfurter Buchmesse für Fachprogramme und Kooperationen zuständig ist. "Derzeit testen viele Verlage Preisschwellen aus." Was mit daran liegt, dass Verbraucher noch nicht bereit sind, überhaupt mehr als drei, vier Euro für eine Kinderbuch-App auszugeben, viele Kunden kaufen auch nur im Cent-Bereich, so die Erfahrungen auch der deutschen Verleger. Dabei kostet eine professionelle Entwicklung zwischen 20.000 und 30.000 Euro pro App - das muss erst einmal wieder eingespielt werden.

Carlsen etwa hat gute Erfahrungen mit seinen Pixi-Apps gemacht: Mehr als 20.000 wurden in den vergangenen drei Monaten verkauft, zwei kostenlose Pixi-Apps wurden 50.000-mal heruntergeladen, berichtet Verleger Klaus Humann. Er kooperiert in punkto Apps jetzt mit dem 2010 von der Ex-Scholastic-Verlegerin Kate Wilson gegründeten Verlag Nosy Crow, der sich aiuf die Entwicklung von Apps spezialisiert hat, aber auch Bücher produziert. "Wilson und ihr Team haben wunderbare Ideen und sie sind in diesem Bereich absolute Profis", urteilt Humann. Auf der Jugendbuchmesse ist am deutschen Gemeinschaftsstand auch der Offenbacher App-Entwickler zuuka! vertreten, der für viele deutsche Jugendbuchverlage Apps produziert.