Hamburg

Alternative Lesetage mit 60 Veranstaltungen

19. April 2011
von Börsenblatt
Die Alternativveranstaltung "Lesetage selber machen – Vattenfall Tschüss sagen" zu den vom Energiekonzern Vattenfall gesponserten Lesetagen in Hamburg erzielte laut Organisatoren "große Resonanz".

Dem Resümee der Veranstalter zufolge haben 60 Veranstaltungen vom 6. bis 15. April als Alternative zu den vom Atomenergiekonzern Vattenfall gesponserten Lesetagen an 40 unterschiedlichen Orten in Hamburg stattgefunden. Weiter heißt es in der Mitteilung von Lutz Schulenburg (Edition Nautilus): "Wir konnten mit großer Resonanz ein kräftiges politisches – und praktisches – Zeichen gegen Atom- und Kohleenergie auch im Bereich der Kultur setzen."

Lutz Schulenburg fährt fort: "Unsere Autoren, die GEW (deren Beteiligung sich insbesondere gegen Vattenfalls Präsenz an den Schulen richtet), die Veranstalter quer durch die Stadt, von ganz großen Clubs (Uebel & Gefährlich, Die Fabrik, Große Freiheit 36) bis zu kleinsten Kunstinitiativen (Baustelle Eins, Galerie Linda) über Stadtteilzentren, den Tiefbunker vor dem Hamburger Hauptbahnhof, der Künstlerstandort Frappant und das Gängeviertel, das CVJM und der BUND, das Monsuntheater wie die Hamburger Frauenbibliothek, das St. Pauli-Museum und die St. Pauli-Kirche, all diese Kulturpoduzenten wollten dieses gemeinsamen Zeichen setzen. Brigitte Kronauer im Crossover mit dem Comic-Künstler Sascha Hommer, Harry Rowohlt im Kerzenlicht, Kinderlesungen mit Elbpicknick, Krimilesungen sowie Werkstattberichte von Literaturübersetzern, ein Lesemarathon von 48 Stunden im Gängeviertel, eine Lesung aus Emma Goldmans Autobiographie im vollbesetzten Café Sha, Moorburger Prominenz las zum Thema 'Moorburg forever' – hier nur einige der wunderbaren und immer wieder überraschenden Höhepunkte unserer 'Lesetage selber machen'-Reihe. 'Selber machen' hieß auch, dass Lesungen willkommen waren, die weniger medienkompatibel und eher sperrig daherkamen (überalternative Ökonomie und Verkehrskonzepte z.B.), auch die konnten unter unserem Schirm Aufmerksamkeit und neue Besucher bekommen."

Im nächsten Jahr plant man erneut alternative Lesetage, die "noch größer, besser und noch wirkungsvoller sein werden".