FAQ

Was ist Social Media Monitoring?

27. April 2011
von Börsenblatt
In der aktuellen Social-Media-Euphorie verfallen viele Unternehmen in hektischen Aktionismus. Dabei kommt es gar nicht darauf an, eine eigene Facebook- oder Twitterseite anzulegen. Viel wichtiger ist die Aufnahme des Dialogs mit den Nutzern. Und dazu ist Social Media Monitoring der erste Schritt. Der Begriff bezeichnet die systematische und kontinuierliche Beobachtung aktueller Inhalte im Social Web.

Bevor das Social Web mit eigenen Inhalten gefüttert wird, ist eine Bestandsaufnahme nötig. Die meisten Unternehmen sind nämlich längst im Social Web und wissen es nur noch nicht. Nutzer diskutieren eifrig über die neuesten Produkte. In Facebook werden Tipps ausgetauscht. In Twitter hagelt es Beschwerden. Nur die betroffenen Unternehmen bekommen es nicht mit.

Für Social Media Monitoring gibt es eine Reihe kostenloser Tools, wie Mediafunnel, Social Mention, Icerocket, Addictomatic oder Twazzup. Beispiele für professionelle Lösungen sind neben der kostenpflichtigen Version von Mediafunnel Radian6, Sysomos und Alterian-SM2.

Aber es geht auch viel einfacher. Twitter ist ein offenes System. Alles was dort diskutiert wird, ist für jeden sichtbar. Die Suchmaschine von Twitter erfasst alle Gespräche, die in den letzten Tagen geführt wurden. Dazu geben Sie unter search.twitter.com einfach Ihren Unternehmens- oder Markennamen ein. In der „Advanced Search“ gibt es diverse Operatoren und Verknüpfungen, um die Suche noch spezifischer zu gestalten. Den so definierten Suchbefehl speichern Sie als Lesezeichen und schauen jeden Tag nach, was es Neues gibt.

Sobald Sie ein Gefühl für die Gespräche im Social Web entwickelt haben, können Sie sich auch selbst beteiligen, indem Sie offene Fragen beantworten oder bei Problemen helfen. Das wird weitaus besser aufgenommen, als wenn Sie nur unpersönlich ihre Nachrichten veröffentlichen.

Facebook ist etwas komplexer als Twitter. Die Gespräch finden nämlich meist nur unter Freunden statt und sind nicht öffentlich. Manche Menschen schalten ihre Kommentare aber auch für jeden frei. Diese finden Sie, wenn Sie nach der Sucheingabe erst auf „weitere Ergebnisse“ und dann links auf „alle Beiträge“ klicken.  

Wichtig für die Bewertung der durch das Monitoring gefundenen Inhalte sind deren Autoren. Sind es Menschen, die nur wenige Zuhörer haben oder sind es „Influencer“ mit vielen tausend Anhängern? Dienste wie Klout analysieren und quantifizieren den Einfluss, den die Aktivisten im Social Web haben. Schließlich ist es ein großer Unterschied, ob Sie als Randnotiz auf der letzen Seite der Lokalzeitung erwähnt werden oder auf der Titelseite von FAZ oder Handelsblatt.

Zusammengestellt von: Torsten Schwarz, Herausgeber des Buches "Leitfaden Online-Marketing“ (Verlag: marketing-BÖRSE).