Kommentar

Inhalt ja, Kannibalisierung nein

5. Mai 2011
von Börsenblatt
Inhalte aus dem Duden kann jetzt jeder kostenlos lesen – im Internet. Was das für das Bibliographische Institut bedeutet? Ein Kommentar von Börsenblatt-Redakteur Michael Roesler-Graichen. 

Die Mannheimer haben ihre Erfahrungen mit kostenlosen Online-Angeboten: Kurz nach der Ankündigung von Brockhaus, die Enzyklopädie online zu vermarkten, wurde das Projekt abgeblasen: Brockhaus Online erblickte nie das Licht der Netzwelt. Seit 2008 hat sich das Bibliographische Institut mit Online-Angeboten zurückgehalten. Mit "Duden online" leitet der Verlag nun eine vorsichtige Öffnung ein.

Das Suchportal kompiliert sinnvolle Informationen rund um Stichwörter, bildet aber nicht den Content einzelner Wörterbücher oder Informationsdienste 1 : 1 ab. Stattdessen verlinkt es sein Angebot mit dem Online-Shop – in der Hoffnung, dass die Nutzer sich zum Kauf der Wörterbücher, der Korrektur-Software und anderer Produkte motivieren lassen. Das kann nur gelingen, wenn das Gratisangebot inhaltlich überzeugt, aber nicht die (bezahlten) Premiumprodukte kannibalisiert. Ein gutes Beispiel einer "Freemium«-Strategie.