Digitalisierung

Drei französische Verlage verklagen Google

12. Mai 2011
von Börsenblatt
Die Verlage Albin Michel, Flammarion und Gallimard verlangen vom Suchmaschinenbetreiber Google Schadenersatz in Höhe von rund 9,8 Millionen Euro für das unerlaubte Digitalisieren von insgesamt 9.797 Büchern aus ihren Programmen. Das entspricht einer Schadenersatzsumme von 1.000 Euro pro Titel.

Wie das französische Branchenmagazin "Livres Hebdo" meldet, sei eine entsprechende Unterlassungsklage ("assignation") wegen unerlaubter Vervielfältigung ("contrefaçon") in der französischen Niederlassung von Google eingegangen. Auch der amerikanischen Zentrale sei dieses Schreiben zugestellt worden.

Die drei Verlage werfen Google vor, die knapp 10.000 Titel im Rahmen seines Bibliotheksprojekts in den USA unerlaubt digitalisiert zu haben. Wie"Livres Hebdo" weiter berichtet, orientiert sich die Schadensersatzforderung an der Entschädigungssumme, die ein Pariser Gericht Ende 2009 in einem Verfahren gegen Google der Verlagsgruppe La Martinière zugesprochen hatte.

Zum Vergleich: In dem abgewiesenen Entwurf des Google Book Settlement war vorgesehen, dass Rechteinhaber pro unerlaubt eingescanntem Titel 60 Dollar (rund 40 Euro) Kompensation erhalten.