Buchhändler-Aktionen

"Großes bewegen"

7. Juni 2011
von Börsenblatt
Der Buchhändler Alfred Hofmann ist Ideengeber für das Jugendliteraturfestival "Huch, ein Buch!", das im Mai in Darmstadt Premiere hatte.
Studien zum Leseverhalten belegen immer wieder: Wem als Kind der Bezug zum Buch fehlt, aus dem wird im Erwachsenenalter erst recht keine Leseratte. Die Marschrichtung war für die Initiatoren des Darmstädter Jugendliteraturfestivals also klar: das junge Publikum bei seinen Bedürfnissen abholen. Fünf preisgekrönte Autoren lasen vom frühen Morgen bis in den Abend aus ihren druckfrischen Büchern. Unterstützt wurden die Vorleser durch Bildprojektionen, Musik und szenische Aufführungen. Eigene Programmpunkte für Schulklassen garantierten eine gut gefüllte Centralstation mit vielen Anmeldungen im Vorfeld.

Ein Traum wird wahr

Dass die Initiative für das erste Bücherevent dieser Art in Darmstadt ausgerechnet auf den Unternehmergeist einer kleinen Buchhandlung zurückzuführen ist, überrascht nur auf den ersten Blick. Mehr als 50 Büchertische stattet Albert Hofmann (Bessunger Buchladen) jährlich aus, jeden Monat bietet er eine Vielzahl von Lesungen und Aktionen an. Nicht allein der begrenzte Platz treibt den rührigen Buchhändler dabei oft "nach draußen" – ganz bewusst sucht er den Schulterschluss mit städtischen Partnern. Im Herbst setzte sich Hofmann mit Meike Heinigk (Centralstation) und anderen lokalen Akteuren zusammen, um den lang gehegten Traum von einem Jugendliteraturfestival zu verwirklichen. Gemeinsam suchte die Runde nach Sponsoren. Mit der Bürgerstiftung Darmstadt und der örtlichen Volksbank fand man solide Partner, die bereits jetzt ihre Unterstützung für das kommende Jahr zugesagt haben.

Viele Helfer kommen an Bord

Den Kontakt zu den Autoren und Verlagen knüpfte Hofmann – administrative Aufgaben wie Ticketverkauf, Öffentlichkeitsarbeit und Raumplanung schulterte der Kulturveranstalter Centralstation –, eine deutliche Entlastung für den Buchhändler, der ja noch seinen Laden zu führen hat. "Mit einem starken Partner kann auch ein Kleiner Großes bewegen", erläutert Hofmann sein Erfolgsrezept. Im Januar präsentierte er das Projekt sämtlichen lokalen Kultur- und Buchakteuren und konnte so weitere Partner ins Boot holen. An einem "Runden Tisch" im Anschluss an das Festival tauschten sich alle Beteiligten über Organisation und Verlauf aus – und machten sich schon einmal Gedanken über "Huch, ein Buch!" 2012. Dann will Hofmann den Taktstock weitergeben. Schließlich hat er genug andere Projekte in der Pipeline.

kum