Insolvenzgefährdung

Koch kontert: Mehrheitsaktionär will Eichborn auflösen

16. Juni 2011
von Börsenblatt
Neue Wendung im Fall Eichborn: In einem Schreiben an den Vorstand fordert Hauptaktionär Matthias Koch die Auflösung der Gesellschaft und die Abberufung des Aufsichtsrats. Begründung: Die aktuelle finanzielle Lage sei nicht tragbar – Eichborn sei "akut insolvenzgefährdet." Koch möchte, dass darüber am 5. Juli bei der Hauptversammlung abgestimmt wird.

Der Hauptaktionär Matthias Koch, der gleichzeitig Mehrheitseigner von Aufbau ist, kritisiert, dass das von ihm vorgeschlagene Sanierungskonzept von Seiten des Eichborn-Managements nicht aufgegriffen und umgesetzt worden sei. Ein eigenes Sanierungskonzept sei vom Management weder vorgelegt worden – noch sei erkennbar, dass ein solches zeitnah zur Verfügung stehe. "Damit ist davon auszugehen, dass sich die Lage der Gesellschaft in absehbarer Zeit nicht grundlegend verbessern wird", so Koch. Die Auflösung der Gesellschaft sei geboten, um die Aktionäre vor einem weiterem Verlust zu schützen.

Der Antrag für die Hauptversammlung ist dem Vorstand, Matthias Wolf und Stephan Gallenkamp, bereits am 8. Juni zugestellt worden – per Boten. Stephan Gallenkamp ist, wie berichtet, seit 10. Juni nicht mehr im Amt.

Welche personellen Folgen Kochs Vorstoß hätte, falls er durchkommt:

Der bisherige Aufsichtsrat soll nach dem Willen von Koch noch während der Hauptversammlung abgesetzt werden. Betroffen sind: Alexander Zang als Vorsitzender, Horst Eckhard, Werner Kunze, Gunter Freiherr von Leoprechting, Jürgen Petry und Wolfgang Reinhard. Das Gremium soll künftig nur noch aus drei - statt sechs - Kontrolleuren bestehen; als Kandidaten schlägt Koch Ralf Alkenbrecher (Aufbau Media Betreuungsgesellschaft), Jan Osterloh (Unternehmensberater) und Klaus Fiegl (Wirtschaftsprüfer und Steuerprüfer) vor.