Bibliotheksranking 2011

Heidelberg und Freiberg spitze

13. Juli 2011
von Börsenblatt
Der Deutsche Bibliotheksverband präsentiert die Ergebnisse des bundesweiten Leistungsvergleichs im Bibliotheksindex BIX. Dabei wurden 236 Bibliotheken miteinander verglichen. Elektronische Medien sind weiter auf dem Vormarsch.

Zum zwölften Mal veröffentlicht der Deutsche Bibliotheksverband die Ergebnisse des Bibliotheksindex BIX, eines bundesweiten Kennzahlenvergleichs für Bibliotheken, so die Pressemitteilung. Öffentliche und wissenschaftliche Bibliotheken werden dabei getrennt gewertet. Besonders erfolgreich schnitten erneut Einrichtungen in Baden-Württemberg ab.

Bei den Stadtbibliotheken erreichten die obersten Plätze – nach Größenklassen – die Bibliotheken in Dresden (Sachsen), Herten (Nordrhein-Westfalen), Biberach/Riß, Freiberg am Neckar und Abtsgmünd (alle Baden-Württemberg).

Im Hochschulbereich führen – nach Kategorien – die Bibliotheken der Universität Konstanz, der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg und der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Gestaltung Konstanz (alle Baden-Württemberg).

236 Einrichtungen, von der kleinen Gemeindebücherei bis zur Universitätsbibliothek, nahmen 2011 am freiwilligen BIX-Bibliotheksindex teil, der seit 1999 jährlich durchgeführt wird. Darunter auch einige Bibliotheken aus Italien, Österreich, der Schweiz und Tschechien. Im BIX werden 17 Leistungsindikatoren zu Angeboten, Nutzung, Effizienz und Entwicklungspotential ermittelt und zu einer Rangliste zusammengefasst.

Elektronische Medien werden bedeutender...

Deutlich wird in den Daten 2011 der Medienwandel in den Bibliotheken, so die Mitteilung. Die Hälfte der Stadtbibliotheken im BIX – bundesweit rund 200 – bietet ihren Nutzern die Möglichkeit, elektronische Medien (E-Books, Zeitschriften, Hörbücher oder Musik) herunterzuladen. Die Hochschulbibliotheken im BIX investieren durchschnittlich 40 Prozent ihres Etats in elektronische Medien, der Anteil kann bei naturwissenschaftlichem Fächerprofil aber auch auf bis zu 80 Prozent steigen.

...aber weiterhin großer Besucherandrang

Gleichzeitig sind die Bibliotheken nach wie vor Publikumsmagneten. Über 100 Menschen besuchen etwa die Stadtbibliothek Herten in jeder Öffnungsstunde. Und 2010 wurden in der Universitätsbibliothek Heidelberg über 8.700 Studierende zu Recherchestrategien und Datenbanken geschult.

"Der BIX zeigt, dass Bibliotheken nicht nur flächendeckend Lese- und Informationskompetenz vermitteln, sondern mit ihren Angeboten zunehmend auch neue, mobile Nutzungsformen bedienen", sagt Monika Ziller, die Vorsitzende des Deutschen Bibliotheksverbands. "Dass die Besucherzahlen dabei noch steigen, spricht für die Bedeutung der Bibliotheken als soziale und kulturelle Treffpunkte in den Kommunen und als zentrale Lern- und Arbeitsorte an den Hochschulen."

Zu den detaillierten Ergebnissen.