Meinung

Erntezeit für Durchstarter

29. Juli 2011
von Börsenblatt
Mit Optimismus blicken die Verlage in der Schnellumfrage des Börsenvereins in die Zukunft, ihre Einnahmen sind in der Vergangenheit kontinuierlich gewachsen. Und es sieht keineswegs danach aus, dass nun magere Jahre kommen, meint die stellvertretende Börsenblatt-Chefredakteurin Christina Schulte:
"Siebenmal in Folge ein positives Vorzeichen vor dem Umsatz: Die Verlage haben in den vergangenen Jahren ihre Einnahmen stetig gesteigert. Dass auf sieben fette Jahre nun sieben magere folgen, danach sieht es nicht aus. Die rund 190 Unternehmen, die sich an der Schnellumfrage des Börsenvereins beteiligt haben, blicken optimistisch in die (digitale) Zukunft.

Die Verlage sind sich gleichwohl darüber im Klaren, dass ihre Geschäftsmodelle auf dem Prüfstand stehen. Haben sie früher die Umsätze »nur« mit Print generiert, verschieben sich die Anteile Jahr für Jahr stärker in Richtung Online. Wachstumsraten nahe 20 Prozent sprechen eine deutliche Sprache. Je nach Verlagsschwerpunkt sind die Steigerungen sogar noch höher. Den größten Veränderungen unterliegen dabei zweifellos die Fach- und wissenschaftlichen Verlage.
Sie sind es auch, die die Früchte ihrer Investitionen bereits jetzt ernten können, haben sie doch rechtzeitig auf das E-Business gesetzt. Allerdings – und auch das zeigt die Schnellumfrage: Einen erklecklichen Umsatz mit digitalen Produkten zu erwirtschaften, ist zurzeit noch ungleich schwerer als Geld mit gedruckten Werken zu verdienen.

Auf der Kostenseite haben die Verlage sparsam gewirtschaftet, sodass die Betriebsergebnisse in vielen Häusern besser aussehen als 2009. Die wirtschaftliche Lage des herstellenden Buchhandels ist damit wesentlich stabiler als die seines Haupthandelspartners, des stationären Sortiments. Dessen Zahlen aus dem Jahresbetriebs­vergleich werden gerade ausgewertet und dürften eher rot denn schwarz sein."