Umfrage

Wie reagieren Sie auf die Frontbildung im Netz?

8. September 2011
von Börsenblatt
Die Forderung nach kürzeren Schutzfristen ist das jüngste Beispiel: Die Internetgemeinde rüttelt am Urheberrecht. Wie gehen Verlage damit um?

Armin Gmeiner, Gmeiner Verlag

"Erstmal gelassen. Wir versuchen eine gute Auswahl von Inhalten anzubieten, deren Qualität durch die umfassende Arbeit des Lektorats gesichert ist. Und die fein abgestimmte Zusammenarbeit mit dem Buchhandel gewährt, dass dann eben diese Inhalte den Lesern nachhaltig und professionell zugänglich gemacht werden."

Georg Siebeck, Mohr Siebeck Verlag 

"Wo es Schlösser gibt, gibt es immer auch Dietriche. Deshalb habe ich noch nie viel von Kopiersperren gehalten. Wir sollten eher darüber nachdenken, digitale Dokumente zu personalisieren oder mindestens mit persönlichen 'watermarks" zu versehen; damit können die Gutwilligen positiv zeigen, dass sie legal eingekauft haben."


Lutz Schulenburg, Edition Nautilus

"Ich dachte eigentlich, das Urheberrecht gilt überall. Man müsste daher darauf bestehen, dass dieses auch im Netz Bestand hat. Alle gegenteiligen Meinungen verkehren ja den Zustand der geistigen wie ökonomischen Welt."

 

Albrecht Hauff, Thieme Verlagsgruppe 

"Wir beteiligen uns an unterschiedlichen Aktivitäten. Das reicht von der Entfernung illegaler Uploads über Abmahnungen bis hin zu gerichtlichen Schritten und Lobbyarbeit bei der Politik. Auch wenn das manchmal wie der Kampf gegen die sprichwörtlichen Windmühlen anmutet, muss den Leuten klar werden, dass sie Buchinhalte genauso wenig einfach unbezahlt 'wegnehmen' können wie die Brötchen beim Bäcker."


Annette Beetz, Gräfe und Unzer 

"Mit dem nötigen Respekt, einer guten Portion Selbstbewusstsein und variablen Geschäftsmodellen: Auf unserem Portal Küchengötter stellen wir unsere Rezeptinhalte kostenfrei zur Verfügung und erhalten im Gegenzug eine Menge Engagement und Rezeptbeiträge von unserer Community. Im Bereich der digitalen Produkte (Apps, E-Books, lizenzierter Content) ist unser Geschäftsmodell ein anderes: hier stehen die Wertigkeit und verlässliche hohe Qualität unserer Inhalte im Vordergrund unserer Preispolitik. Die Preisstruktur orientiert sich daran und reizt die Grenzen nach oben aus."