Schweiz

Bitterer Vorentscheid für die Schweizer Verlage

16. September 2011
von Börsenblatt
Es wird eng für die diskutierte Verlagsförderung in der Schweiz: Die Kommission für Wissenschaft, Bildung und Kultur des Nationalrats will die entsprechenden Fördergelder für Kultur nicht erhöhen. Das meldet der "Schweizer Buchhandel" in seinem aktuellen Newsletter.

Die parlamentarische Kommission hat in ihrer jüngsten September-Sitzung sowohl die Erhöhung des Filmkredits als auch die Gelder für Verlagsförderung und die Erhöhung des Pro Helvetia-Kredits abgelehnt. Eine letzte Möglichkeit, das Förderprojekt Succès Livres doch noch auf den Weg zu bringen, gibt es am Montag, den 26. September. Dann diskutiert der Nationalrat über die Kulturförderung in den Jahren 2012-2015 (so genannte Kulturbotschaft).

Die Chancen für die Verlage stehen aber offenbar nicht besonders gut: "Wir müssen leider davon ausgehen, dass es das Projekt Succès Livres nicht in die Kulturbotschaft 2012–2015 schafft", kommentiert Dani Landolf den Entscheid, Geschäftsführer des Schweizer Buchhändler- und Verleger-Verbands.

"Für uns ist es bitter zu sehen, wie das Parlament 5 Milliarden für 22 neue Kampfflugzeuge absegnet und gleichzeitig das Gesamtpaket von zusätzlichen 50 Millionen für die Kultur abschmettert, wie es die Kulturkommission des Ständerats empfiehlt", so Landolf außerdem in einem lesenswerten Interview mit dem Tagesanzeiger.

Das Projekt Succès Livres soll sich an das Fördermodell der Schweizer Filmbranche anlehnen (Succès Cinema) – und erfolgreiche Titel aus Schweizer Verlagen nach einem ausgeklügelten Prämiensystem belohnen. Beantragt war ein Gesamtpaket von drei Millionen Franken, das nun auf der Kippe steht. Eine Nachricht, die mitten in der Euro-Krise bei den Schweizer Verlagen besonders ins Kontor schlägt.