Harbour Front Literaturfestival

Debütantenpreis an Albrecht Selge

23. September 2011
von Börsenblatt
Der diesjährige Klaus-Michael Kühne-Preis des Harbour Front Literaturfestivals in Hamburg geht an Albrecht Selge für seinen Roman "wach" (Rowohlt Berlin). Der mit 5.000 Euro dotierte Preis wird am 24. September auf der Abschlussgala des Festivals durch Klaus-Michael Kühne verliehen.

Die Jury schreibt in ihrer Begründung: "Selge hat mit 'Wach' einen Roman geschrieben, der so klug wie poetisch ein Bild des beginnenden 21. Jahrhunderts zeichnet. Die Figur des Flaneurs August Kreutzer, der Autor selbst nennt ihn einen 'bürgerlichen Streuner', ist überzeugend angelegt und entwickelt, die Handlungs- und Ereignisebenen der einsamen Straßenerkundungen einerseits und der inszenierten Warenwelt der Mall andererseits spiegeln glaubwürdig Milieus unserer ökonomisierten Gegenwart. Selge weiß genau, was er tut; mag sein Roman auch durchdrungen sein von kulturgeschichtlichen Verweisen, präsentiert er diese doch auf so spielerische Art, dass sich der Leser amüsiert und bestens unterhalten fühlt. Ohne, dass der Name der Stadt genannt wird, ist Selge überdies ein außerordentlicher Berlin-Roman gelungen, dessen Szenarien aber exemplarisch sind für viele Großstädte. Ein Romandebüt wie 'Wach' wertet die Jury als Versprechen für weitere bemerkenswerte literarische Werke des Autors Albrecht Selge."

Mitglieder der Jury waren in diesem Jahr Inge Kutter ("ZEIT Campus"), Sebastian Hammelehle ("Der Spiegel"), Stefan Draf ("stern"), Thomas Andre ("Hamburger Abendblatt") und Stephan Lohr ("NDR Kultur").

Mit dem Klaus-Michael Kühne-Preis, der im vergangenen Jahr initiiert wurde, wird der beste Debütroman des Jahres 2011 ausgezeichnet. Insgesamt stellten sich dem Wettbewerb in diesem Jahr zehn Autoren. Dem Hamburger Publikum präsentierten sie sich in der Programmreihe "Debütantensalon" des Harbour Front Literaturfestivals. Die Abschlussveranstaltung mit Preisverleihung findet im Hamburger Theater Kehrwieder statt.