Die Sonntagsfrage

eBookCards im Buchhandel: Ist das Kunden nicht zu umständlich, Herr Saling?

9. Oktober 2011
von Börsenblatt
Umbreit will das Geschäft mit digitalen Inhalten im Sortiment ankurbeln – und hat deshalb gemeinsam mit Epidu und Media Control eine neue Geschenkkarte aus Papier entwickelt: die eBookCard. E-Books zu kaufen, ohne sie direkt auch herunterladen und lesen zu können: Könnte das Kunden nicht zu umständlich sein? 
Überhaupt nicht. Selbst die, die extrem online-affin sind, werden die eBookCards gern nutzen. Und alle anderen sowieso. Denn wer will schon E-Books per Link verschenken? Das dürfte vielen – nicht nur mir - nicht ganz wertig erscheinen.

Außerdem bin ich davon überzeugt, dass nicht jeder nur bei Amazon und Apple einkaufen möchte. Es wird genug Leute geben, die E-Books lieber woanders kaufen. Und woanders heißt eben auch: in der Buchhandlung. Ich stelle mir vor, dass es eines Tages ganz normal sein wird, in einer Buchhandlung beides zu finden, sowohl gedruckte Bücher als auch E-Books – per eBookCards. Der Download mag dann online stattfinden, aber die Empfehlung, der Anreiz zum Lesen kommt vom Buchhändler. Ganz persönlich, spontan und individuell, und nicht gesteuert von Algorithmen.

Uns geht es also gar nicht darum, einen digitalen Sonderweg einzuschlagen, oder gar den Internet-Download zu ersetzen. Die eBookCards ergänzen das reine Online-Modell, letztlich sind sie ein Instrument, um das Geschäft mit E-Books im Sortiment in Schwung zu bringen.     

Derzeit sind wir dabei, Verlage für dieses Modell zu gewinnen. Franzis, Klett-Cotta, Meyer & Meyer und Thienemann sind schon an Bord, weitere werden folgen. Da bin ich ganz optimistisch. Bis es richtig losgeht – im ersten Quartal 2012 – ist ja noch ein wenig Zeit.

Wie viel Zuspruch es aus der Branche und von Käuferseite aus gibt, testen wir nächste Woche auf der Frankfurter Buchmesse: Die vier Verlage, die bereits dabei sind, haben die eBookCards an ihren Ständen – insgesamt schicken wir 42 Titel ins Rennen. Wer den Buch-Code von der Karte auf www.ebookcards.de eingibt oder den QR-Code per Smartphone scannt, erhält eine kostenlose Leseprobe.


Lutz Saling ist Assistent der Geschäftsführung bei Umbreit und verantwortet die Internetportale des Barsortiments.
 
Termin während der Frankfurter Buchmesse:
Offiziell präsentiert werden die eBookCards am Messedonnerstag (13. Oktober) – um 15 Uhr am Hot Spot Digital Relations (Halle 6.1, D907).