Partnerschaft

Rücken zusammen: Goethe-Institut und Institut Français

20. Oktober 2011
von Börsenblatt
In München unterzeichneten Generalsekretär Hans-Georg Knopp und Xavier Darcos, Präsident des Institut Français, am 18. Oktober ein Kooperationsabkommen. In Zeiten wachsender Skepsis gegenüber dem "Projekt Europa" wollen die beiden Kulturinstitutionen damit ein Zeichen setzen.

Das Abkommen ziele darauf, die Kultur- und Bildungsprogramme der jeweils rund 150 Kulturinstitute Deutschlands und Frankreichs rund um den Globus noch enger zu verzahnen, teilte das Goethe-Institut heute in einer Pressemitteilung mit. Neben regelmäßigen Planungsbesprechungen zwischen Goethe-Institut und Institut Français soll auch der Austausch von Personal die Kooperation zwischen den beiden Partnern gefördert werden. Dabei geht es nicht nur um die Arbeit der sieben Goethe-Institute und zehn deutsch-französischen Kulturgesellschaften in Frankreich sowie der elf Instituts Français in Deutschland: Auch jenseits dieser kulturellen Präsenzen diesseits und jenseits des Rheins wollen Deutschland und Frankreich ihre Zusammenarbeit intensivieren. Schon seit 2004 fördert ein Sonderetat der beiden Außenministerien gemeinsame deutsch-französische Kulturprojekte in aller Welt. "Diese sogenannten 'Elysée-Mittel' haben die Zusammenarbeit in den letzten Jahren vielerorts befördert", resumiert Institut-Français-Präsident Xavier Darcos: "Die positiven Erfahrungen haben uns ermutigt, nicht nur gemeinsame Kulturprojekte durchzuführen, sondern eine institutionalisierte Partnerschaft einzugehen. Eine neue Phase der Kooperation beginnt ab heute. Und gerade vom Personalaustausch versprechen wir uns viel."

"Nachbarschaft ist in vielen unserer Gastländer ein vielschichtiges und oft auch kritisches Thema", unterstreicht sein deutscher Kollege Hans-Georg Knopp. "Die vertrauensvolle deutsch-französische Kooperation gerade auf dem sensiblen Feld der Kultur ist ein eindrucksvolles Zeichen gelebter Freundschaft und wird im Ausland aufmerksam wahrgenommen. Das hat uns ermutigt eine neue Qualität der Zusammenarbeit zu suchen."

EUNIC, die gemeinsame Plattform der nationalen europäischen Kulturinstitutionen, spielt dabei eine wichtige Rolle: "Eine gestärkte deutsch-französische Position kann sich für EUNIC ähnlich positiv auswirken wie die enge bilaterale Zusammenarbeit im Rahmen der EU", betonten Xavier Darcos und Hans-Georg Knopp bei der Vertragsunterzeichnung. "Europa ist auch und vor allem ein kulturelles Projekt. Das wollen wir bei unseren Projekten auch jenseits von Europa erfahrbar machen."

Im Jahr 2013 feiern Frankreich und Deutschland das 50-jährige Bestehen des Elysée-Vertrages. Für dieses Jubiläum ist die Kooperationsvereinbarung ein wichtiger Beitrag.