Gestorben

H.G. Francis: Abschied vom "Mann für alle Fälle"

6. November 2011
von Börsenblatt
Er schrieb Geschichten für "Perry Rhodan" und "Wendy" und war zugleich ein Meister des Hörspiels: H.G. Francis, eigentlich Hans Gerhard Franciskowsky, ist am Donnerstag im Alter von 75 Jahren gestorben.

"Ich wäre als Schriftsteller auf keinen Fall ausgefüllt und zufrieden, könnte ich nur in einem Genre arbeiten", sagte Francis einmal über sein umfangreiches Werk, das ihn zu einem der produktivsten deutschen Autoren macht.

Allein für "Perry Rhodan" schrieb er mehr als 200 Folgen, hinzu kamen Hörspiele ("TKKG", "Fünf Freunde"), Detektivromane, Kurzgeschichten und Drehbücher fürs Fernsehen. Für die gut 600 Hörspiele, die nach seinen Ideen und zum Teil auch unter seiner Regie entstanden sind, bekam er zahlreiche "Goldene Schallplatten". Seine letzte "Perry Rhodan"-Folge als Stammautor erschien 2004 ("Die Welt der Hyperkristalle").

Der "Spiegel" widmet ihm einen ausführlichen Nachruf: "Francis war, das lässt sich bereits an der Menge seiner Texte erahnen, kein großer Literat", heißt es da: "Der 1936 in Itzehoe geborene Autor war Gebrauchsschriftsteller und dadurch in der Lage, den in den sechziger und siebziger Jahren auf Hochtouren laufenden Markt der Heftromane schnell und zuverlässig beliefern zu können. Später bediente er auch den Hörspiel- und Jugendbuchmarkt, ohne jemals auf ein allzu triviales Niveau zu fallen."