Interview mit Andrea Maria Schenkel

"Ich habe mir Zeit genommen für diese Wahl"

10. November 2011
von Börsenblatt
Bereits im Frühjahr 2012 soll Andrea Maria Schenkels nächster Roman bei ihrem neuen Verlag Hoffmann und Campe erscheinen. Boersenblatt.net hat mit der Autorin über die Beweggründe ihres Verlagswechsels und ihre literarische Arbeit gesprochen.

Ist Hoffmann und Campe für Sie eine Wunschadresse?
Ja, unbedingt. Ich habe mir Zeit genommen für diese Wahl. Das Programm von Hoffmann und Campe und seine Autoren, die Tradition des Verlags und seine Mitarbeiter – all das gefällt mir sehr gut. Und man hat mich dort auch gleich sehr willkommen geheißen.

Mit der Edition Nautilus sind Ihre bisher größten Erfolge verknüpft – "Tannöd" und "Kalteis". Was gab für Sie persönlich den Ausschlag, den Verlag zu verlassen?
Ich habe mich sehr verändert in den letzten Jahren, mein ganzes Leben, mein Schreiben haben sich verändert. Ich schulde meinem alten Verlag nichts und bin überzeugt, dass dieser Verlagswechsel für meine Arbeit wichtig und richtig ist.

Es gibt noch ein strittiges Manuskript, das bei Nautilus erscheinen sollte. Haben Sie sich mit dem Verlag inzwischen geeinigt?
Die Gespräche sind vernünftig und werden gewiss auch zu einem guten Ende kommen. Ich gehe davon aus, dass kein neues Buch von mir dort erscheinen wird.

Im Frühjahr 2012 soll nun Ihr neues Buch unter dem Titel "Afra" bei Hoffmann und Campe erscheinen. Ohne dass Sie schon etwas über den Inhalt verraten wollen: Bleiben Sie dem Muster von "Tannöd" und "Kalteis" treu oder werden Sie Ihre Leser mit einem Erzählexperiment überraschen?
Afra ist zwar der Name der Hauptfigur meines neuen Romans, das Buch wird aber einen anderen Titel haben. Die Kritiker haben mir immer wieder bescheinigt, ich könne mich gut in die Rolle meiner Figuren versetzen, ihre ganz unterschiedlichen Sichtweisen formulieren etc. Das finde ich auch! Und daher knüpfe ich gerne an: Auch dem neuen Buch liegt ein realer "Fall" zugrunde, auch dieser Roman spielt wieder in der Provinz …

Seit "Bunker" 2009 hatten Sie viel Zeit, um neue Manuskripte zu schreiben. Dürfen sich die Leser außer auf "Afra" noch auf weitere Romane freuen?
Ich bin mit meinem neuen Verlag über weitere Bücher im Gespräch. Schreiben ist immer mehr zum Mittelpunkt meines Lebens geworden, das möchte ich nicht mehr ändern, und Hoffmann und Campe ist nun mein Verlag für diese zukünftigen Bücher.