Vogelsangs Ausgangsthese ist eine einfache: "Social Media hat zwei Seiten: Senden und Empfangen." Die meisten, die sich (beruflich) mit dem Thema beschäftigen, denken dabei aber primär an das Thema Senden. Der Medienexperte verneint das: Das Empfangen im Bereich Social Media sei im journalistischen Bereich fast wichtiger. Und wieder könnten die deutschen Verlage von den großen Medienhäusern lernen. Die BBC habe beispielsweise schon früh einen eigenen Newsdesk zum Thema "Social Media" eingerichtet. 20 Redakteuere arbeiten dort, aber nicht – wie wahrscheinlich jeder angenommen hat – um die Beiträge und Meldungen der BBC im Netz zu streuen, sondern ausschließlich im Bereich Monitoring. Diese Empfangsstation ist wiederum in den Newsalltag der "traditionellen" Redaktion eingebunden um aus den Internetfunden neue Themen zu entwickeln.
Ganz vergessen sollte man das Thema Senden in der neuen "Facebook-Redaktion" aber freilich auch nicht. Gerade für Journalisten ergäben sich hier ganz neue Möglichkeiten: "sie können sich selbst als Sendermarke etablieren und profilieren", so Vogelsang. Die Frage, die bei der Nutzung von, mit und in Social Media immer über allem stehen sollte, formuliert Vogelsang so "Trage ich zum Mehrwert des Netzwerkes bei?".
Als dritte Qualität von Social Media identifiziert der Burda-Chef die Nutzung der diversen Angebote und Plattformen als Tool für den Journalistenalltag: das Adressmanagment, Vernetzen, Nachschlagewerk und (instant) Kommunikationstool. Sein Fazit für eigentlich alle Verlage und Redaktionen: "Man kann nicht nicht Social Media haben."
Kommende Veranstaltungshighlights:
2. Kindermedienkongress: „Was geht App für Kids?“
am 23.11.2011 im Literaturhaus München
Expertentagung Medienrecht: „Rechtsfragen rund um Social Media −
Von Datenschutz- bis Persönlichkeitsrecht
am 29.11.2011 im Literaturhaus München
4. E-Book-Konferenz „E-Books, Tablet Apps und Cloud Computing −
Neue Dynamik auf dem E-Book-Markt“
am 01.12.2011 im Literaturhaus München