Folgen des Weltbild-Verkaufs auf den stationären Buchhandel

Heinrich Riethmüller: "Eigentümerwechsel würde nichts ändern"

22. November 2011
von Börsenblatt
Aus Sicht Heinrich Riethmüllers, der dem Sortimenter-Ausschuss des Börsenvereins vorsitzt, würden sich durch einen Verkauf der Weltbild-Gruppe „keine dramatischen Verschiebungen ergeben“.

Der Osiander-Chef hält das Augsburger Unternehmen für „sehr gut aufgestellt. Nur weil das nun womöglich bald einen anderen Eigentümer hat, müssen doch die Prozesse nicht anders laufen. Jeder, der Weltbild kaufen will, wird daran interessiert sein, das Geschäft gewinnbringend am Markt zu halten.“ An der Gesamtstruktur des stationären Sortiments würde ein Eigentümerwechsel bei Weltbild nichts Wesentliches ändern, meint Riethmüller.

Eine gewisse Schwierigkeit könne sich allerdings daraus ergeben, dass nun die Suche nach einem Käufer mit hoher Eile vorangetrieben werden muss. „Das sieht ein wenig nach Notverkauf aus, wenn man diese Dringlichkeit offen vor sich her trägt. Und Notverkäufe drücken immer den Preis“, so der Tübinger Buchhändler.

Riethmüller vermutet, dass Thalia jedenfalls – wie schon bei dem letzten Augsburger Verkaufsversuch vor drei Jahren – zu den Interessenten gehören werde, weil sich mit einem solchen Zukauf der Internet-Anteil am Umsatz wesentlich erhöhen ließe.