Sieben Mitarbeiter des Frankfurter Verlags haben laut Insolvenzverwalter Holger Lessing ein Übernahmeangebot von Lübbe erhalten, drei Mitarbeiterinnen haben bislang zugesagt, zwei ab und zwei haben sich noch nicht entschieden. "Da der operative Geschäftsbetrieb jetzt von Lübbe übernommen wird, wird die Eichborn AG ordnungsgemäß abgewickelt werden", sagte Lessing. 18 Mitarbeiter seien von Kündigungen betroffen, zwölf Kündigungen würden noch im Dezember ausgesprochen. Ein Sozialplan sei ebenfalls noch am Freitag verabschiedet worden: "Der Betriebsrat des Eichborn Verlags hat mit harten Bandagen gekämpfft, um ein Optimum für die Mitarbeiter zu erreichen", so Lessing. Der Insolvenzverwalter schätzt, dass die Abwicklung der AG mit der Abwicklung des Lagers, Rechtsstreiten, Anhängen, Geltendmachen von Ansprüchen etc. auf jeden Fall noch zwei Jahre dauern wird.
"Mein Team und ich freuen uns sehr auf den frechen Verlag mit der Fliege, und wir haben uns für die nächsten Jahre viel vorgenommen", gab Verleger Stefan Lübbe bekannt. Der Eichborn Verlag, der nach eigenen Angaben im laufenden Geschäftsjahr 2011 einen Umsatz von rund 6,5 Millionen Euro erzielen will, liefert noch bis Weihnachten 2011 über die LKG in Espenhain aus. Zum Jahreswechsel 2012 steht ein Umzug der rund 700 lieferbaren Titel zur VVA nach Gütersloh an. Bastei Lübbe übernimmt ab sofort den aktiven Vertrieb der Eichborn-Titel.
Die Vorschauen mit zwölf Novitäten sollen Anfang Januar 2012 an den Handel verschickt werden: "Es ist eine Art Übergangsprogramm, und mehr Neuheiten sind in der Kürze der zur Verfügung stehenden Zeit nicht realisierbar", erklärte Bastei Lübbe-Geschäftsführer Klaus Kluge. Für künftige Programme seien aber pro Jahr circa 50 Novitäten geplant. Für "Kontinuität im Spirit" von Eichborn sorge auch Bodo Horn-Rumold, der in der Lübbe Geschäftsführung für die Verlage Baumhaus und Boje zuständig ist. Horn-Rumold war in den 80er und 90er-Jahren neun Jahre lang Eichborn-Marketing- und Vertriebsleiter.
