Ärger bei grenzübergreifenden Sendungen

Luxemburg senkt Steuersatz für E-Books

22. Dezember 2011
von Börsenblatt
Luxemburg will die Mehrwertsteuer für E-Books (15 Prozent) zum Januar 2012 an den reduzierten Satz für gedruckte Bücher (drei Prozent) anpassen. Der Europäische Verleger-Verband FEP befürchtet, dass "Internetfirmen wie Amazon und Apple, die ihr Europa-Geschäft von Luxemburg aus betreiben, die Hauptprofiteure dieser Regelung sein werden."
Der Europäische Verleger-Verband FEP setzt sich wie der Börsenverein für eine Harmonisierung der Steuersätze ein. Der Haken beim Alleingang Luxemburgs: Bei elektronisch übermittelten Gütern, die von Endkunden gekauft werden, greift erst 2015 das sogenannte Bestimmungsland-Prinzip. Bis dahin können Luxemburger Firmen E-Books mit drei Prozent Umsatzsteuer an Endkunden liefern - während etwa deutsche Händler 19 Prozent Mehrwertsteuer abführen. Das EU-Parlament hat sich im November grundsätzlich mit dem Mehrwertsteuerthema befasst und die EU-Kommission aufgefordert, einen früheren Termin für die Bestimmungsland-Regelung zu prüfen. Auf EU-Ebene wird derzeit über ein Grünbuch zur Zukunft der Mehrwertsteuer debattiert.