Kranichsteiner Jugendliteratur-Stipendien

Vielversprechend: Marlene Röder und Nils Mohl

23. Juli 2015
von Börsenblatt
Im Rahmen der Leipziger Buchmesse werden am 15. März zum dritten Mal die Kranichsteiner Jugendliteratur-Stipendien 2012 verliehen: an die Autoren Marlene Röder und Nils Mohl. Sie erhalten jeweils ein Stipendium in Höhe von 12.000 Euro.

Marlene Röder (geb. 1983) aus Gießen erhält das Stipendium für ihren Erzählband "Melvin, mein Hund und die russischen Gurken" (Ravensburger Buchverlag), der Hamburger Nils Mohl (geb. 1971) für sein Buch "Es war einmal Indianerland" (rororo rotfuchs/Rowohlt). Beide Autoren erhalten jeweils ein sechsmonatiges Stipendium in Höhe von 12.000 Euro. Ausgewählt wurden Röder und Mohl von einer unabhängigen Jury anhand der Vorschläge zum Deutschen Jugendliteraturpreis 2012.

Bei Marlene Röder lobt die Jury, dass sie sich nach zwei Romanen in ihrem Buch "Melvin, mein Hund und die russischen Gurken" an die für das Jugendbuch ungewöhnliche Form der kurzen Erzählung wagt. "In Momentaufnahmen verdichtet sie entscheidende Situationen im Leben ihrer Figuren, fängt ihre widersprüchlichen Gefühle, ihre Unsicherheiten oder auch ihre Tollkühnheit ein, erzählt in knapp skizzierenden Sätzen und vor allem zwischen den Zeilen von den unterschiedlichsten Milieus und von Wendepunkten und Entscheidungen, von denen offen bleibt, wohin sie führen werden."

Und zu Nils Mohl befindet die Jury: "Von den Hochhäusern am Stadtrand zu den Villen der Besserverdienenden bis zum ausartenden Musikfestival am Meer treiben die Protagonisten in Nils Mohls Roman 'Es war einmal Indianerland'. Und was in einigen wenigen Ferientagen zwischen einem 17-jährigen Jungen, der schönen Jackie und der beharrlichen Edda alles passiert, das zerlegt der Erzähler in ein dichtes Geflecht von Vor- und Rückverweisen, in ein Hin und Her von Episoden, aus denen erst nach und nach ein Mosaik aus coolen Gesten, nervenaufreibenden Liebesgeschichten, dramatischen Familienverhältnissen und soziologisch schwierigen Rahmenbedingungen entsteht – radikal im Erzählgestus, souverän und ironisch."

Die Stipendien werden jährlich vom Deutschen Literaturfonds und dem Arbeitskreis für Jugendliteratur (AKJ) an zwei Nachwuchsautoren vergeben. Sie sind gedacht für Autoren von Jugendbüchern, die bereits erste überzeugende Titel veröffentlicht haben und eine positive literarische Entwicklung erkennen lassen.