Acta

Skipis: "Regierung gefährdet die Entwicklung kultureller Inhalte"

23. Juli 2015
von Börsenblatt
Deutschland will das Anti-Piraterie-Abkommen Acta vorerst nicht unterschreiben - was jetzt Alexander Skipis mit deutlichen Worten kritisiert: Der Geschäftsführer des Börsenvereins wundert sich über die "Entscheidungsprozesse der Bundesregierung" und fragt sich, ob man den Worten der Kanzlerin Merkel noch vertrauen kann.

"Man kann sich über die Entscheidungsprozesse der Regierung derzeit nur noch wundern", sagt Alexander Skipis, Hauptgeschäftsführer des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels. Das Auswärtige Amt hätte ursprünglich erklärt, die Unterschrift unter das 'Acta-Abkommen' sei nur noch eine Formalität.

"Ich frage mich, ob sich die Bundesregierung darüber im Klaren ist, dass sie mit der Entscheidung dagegen letztlich die Entwicklung kultureller Inhalte massiv gefährdet und das Minimum des notwendigen Schutzes des geistigen Eigentums unterschreitet", so Skipis.

Bundeskanzlerin Angela Merkel hätte in ihrer Rede zur Eröffnung der Frankfurter Buchmesse 2009 noch gesagt, die Bundesregierung wolle alles daransetzen, den Urheberschutz, den Schutz des geistigen Eigentums, weltweit zu verankern. "Nach dieser Entscheidung muss man daran zweifeln, inwieweit man auf die Worte der Bundeskanzlerin noch vertrauen kann", erklärt Skipis.