US-Beteiligungsgesellschaft Najafi zeigt Interesse

Douglas: Gespräche über Thalia-Verkauf laufen

15. Februar 2012
von Börsenblatt
Die Hagener Douglas Holding prüft angeblich einen Verkauf ihrer Buchhandelstochter Thalia. Wie das "manager magazin" in seiner aktuellen Ausgabe unter Berufung auf Finanzkreise berichtet, gibt es Sondierungsgespräche mit potenziellen Investoren. Zu den Kaufinteressenten zählt nach Informationen des Magazins die US-Beteiligungsgesellschaft Najafi. Update: Stellungnahme Douglas

Die Beteiligungsgesellschaft Najafi ist im Buchmarkt keine Unbekannte: Zuletzt hatte Najafi von Bertelsmann die französische Filiale DirectGroup France, zu der die Buchclubs France Loisirs und Le Grand Livre du mois sowie der Internet-Buchhändler Chapitre.com einschließlich eines Netzes von 58 Buchhandlungen gehören, übernommen. Wie vor kurzem bekannt wurde, will Chapitre mehr als die Hälfte der Filialen abgeben. Investiert werden soll 2012 in erster Linie in den Ausbau des Onlineshops (fünf bis zehn Millionen Euro). 

In einem Statement der Douglas-Holding zu den Spekulationen um den Verkauf heißt es, Thalia arbeite mit Hochdruck an einem Restrukturierungsprogramm um "nachhaltig wieder die Kapitalkosten zu verdienen". Im gesamten stationären Buchhandel seien die Umsätze weltweit rückläufig. Dieser Herausforderung stelle sich auch Thalia und sein Management. Zugleich gebe es derzeit in der gesamten Buchbranche regelmäßig Interessenbekundungen von dritter Seite, zu denen Douglas tradtitionell nicht näher Stellung nehme. 

Wie auf boersenblatt.net berichtet, hatte Douglas seiner Buchtochter nach Gewinneinbrüchen im vergangenen Jahr ein Restrukturierungsprogramm verordnet: „Wo es sinnvoll und möglich ist, werden wir die Flächen herunterfahren“, ließ Douglas-Vorstandschef Henning Kreke bei der Bilanzpressekonferenz am 11. Januar wissen. Seine "idealtypische Durchschnittsfläche" liegt bei 500 bis 600 Quadratmetern pro Filiale – und damit noch einmal deutlich tiefer als bei der Downsizing-Runde des Jahres 2011 (800 bis 900 Quadratmeter). Die freien Flächen würden für „attraktive Zusatzsortimente“ genutzt, oder – wie zum Beispiel im Fall des Spielwarenhändlers Spiele Max – weitervermietet.

Der Grund für die Umbaumaßnahmen: Die Einnahmen der Douglas-Tochter Thalia sind im Geschäftsjahr 2010/2011 zwar gestiegen – doch der Gewinn schrumpft: Das Ergebnis vor Steuern reduzierte sich im Vorjahresvergleich um rund 20 auf fünf Millionen Euro. Von September 2010 bis Oktober 2011 konnte der Filialist laut Douglas 3,2 Prozent mehr umsetzen (934,5 Millionen Euro, netto) – und rutschte dennoch ins Minus: Auf vergleichbarer Basis sanken die Einnahmen um 1,0 Prozent. Die 295 deutschen Filialen erwirtschafteten einen Umsatz von 703, Millionen Euro (netto) – zwei Prozent mehr als 2009/2010 (vergleichbar: minus 0,1 Prozent).