Umbenennung

Aus Schmorl & von Seefeld wird Hugendubel

23. Februar 2012
von Börsenblatt
Nach Habel verschwindet jetzt auch Schmorl & von Seefeld von der Buchhandelsfläche. Bis Mitte Juni 2012 will der Eigner DBH die beiden Buchhandlungen von Schmorl & von Seefeld in Hannover in Hugendubel umbenennen. Update zum Abschied von der Mehrmarkenstrategie.

„Schmorl & von Seefeld ist bereits seit einigen Jahren ein Teil von Hugendubel und eng mit uns verbunden. Mit diesem Schritt schließen wir die Integration ab“, sagt Nina Hugendubel, geschäftsführende Gesellschafterin von Hugendubel. Schmorl & von Seefeld mit dem Stammhaus in der Bahnhofstraße und einem Ableger in der Ernst-August-Galerie ist seit 2007 ein 100-prozentiges Tochterunternehmen von Hugendubel. Für die 83 Beschäftigten soll sich durch die Umbenennung nichts ändern.

Im vergangenen Jahr hatten die Münchner die Verschmelzung von Buch Habel und Hugendubel abgeschlossen und die  Buch Habel-Filialen an den Standorten Bochum, Konstanz, Kassel, Darmstadt, Mainz (Am Brand; Römerpassage), Neu-Isenburg, Viernheim und Wiesbaden sowie die beiden Habel/Hugendubel-Filialen in Erfurt (Am Anger; Thüringenpark) in Hugendubel umbenannt.

Abschied von der Mehrmarkenstrategie

Im Fall Habel setzte Hugendubel bereits erste Signale dafür, dass die Zeit der Star Alliance und Mehrmarktenstrategie zu Ende geht. Heute, bei einer Pressekonferenz in Hannover, räumte Geschäftsführer Maximilian Hugendubel nun die letzten Zweifel daran aus: "Wir gehen weg von der lokalen, dezentralen Markenstrategie."

Die Lage im Handel, vor allem im Buch-Handel, habe sich seit der Übernahme von Schmorl & von Seefeld (2005, aus der Insolvenz) und der Gründung der DBH (2006) völlig verändert, so Hugendubel.  Um seinen Platz am Markt und bei den Kunden zu behaupten, brauche es  "eine einfache, klare Botschaft" - vor allem mit Blick auf den Vertriebskanal Internet (und, last not least, den Verkauf digitaler Inhalte). "Wir sehen das ja bei uns", sagte Hugendubel. Langsam würden es Kunden lernen, dass Internetbuchhandel nicht gleichbedeutend sei mit Amazon. "Im Weihnachtsgeschäft hatten wir enorme Zuwachsraten - wahrscheinlich ist Hugendubel.de der derzeit am schnellsten wachsende Internetauftritt in Deutschland." 

Eine Marke, eine Botschaft, eine Kampagne - aber (noch) nicht bei Weiland

Dieser Erfolg soll nun übertragen werden - auf Schmorl und von Seefeld, möglicherweise aber auch auf die DBH-Tochter Weiland (im Norden und Osten Deutschlands).

Wann Weiland komplett unter das DBH-Dach (aktuell hält die DBH 74,9 Prozent der Anteile) wandert, und ob das Unternehmen dann den Namen der großen Schwester bekommt, steht Hugendubel zufolge zwar noch nicht im Detail fest. "Aber auch da überlegen wir natürlich, wie wir weiter vorgehen." Mit Henning Hamkens, dem geschäftsführerenden Gesellschafter sei er bereits im Gespräch.

Neuer Name, neue Farben, neuer Webshop - aber kein Umbau

Die beiden Filialen von Schmorl & von Seefeld  sind insgesamt knapp 4.000 Quadratmeter groß (davon das Stammhaus: 2.100 Quadratmeter). Bis Juni sollen sie jetzt äußerlich an das Corporate Design der Hugendubel-Flotte angepasst werden - Umbauten im größeren Stil (wie zuletzt 2006) stehen in der Bahnhofstraße 14, also im Stammhaus, allerdings nicht an. Andererseits: Hugendubel hätte nichts dagegen, wenn sich die Eigentümer (Erbengemeinschaft der Familie Schmorl) dazu entschließen würden, den verwinkelten Bau zu modernisieren ("Wir wären dabei."). 

 

Mehr zur neuen Markenstrategie, über Zusatzsortimente und Flächenkonzepte bei Hugendubel lesen Sie im Börsenblatt, das nächste Woche erscheint.