VVA-Sortimentertagung

Experiment in Nürnberg

5. März 2012
von Börsenblatt
Einen Jahresrückblick der anderen Art gab heute am frühen Nachmittag VVA-Chef Stephan Schierke bei der Sortimentertagung in Nürnberg. Statt vieler Charts, vieler Klicks und jeder Menge animierter Grafiken hatte er „die Istanbul-Präsentation“ vorbereitet.

Die Anregung zu einem Rückblick der ruhigeren Art mit vielen Bildern und Assoziationen hatte er vor einiger Zeit bei einer Bertelsmann-Tagung in der türkischen Metropole erhalten – „und jetzt mache ich mit Ihnen hier ein Experiment", kündigte Schierke vor den gut 60 anwesenden Sortimentern aus ganz Deutschland an.

Die Meilensteile des Jahres 2011 hat Schierke auch mit dieser Art der Präsentation einprägsam und unterhaltsam vermittelt:

Die Organisationsstruktur bei Arvato sei stabil, auch wenn man sich, wie angekündigt, von den Druckereien trennen werde. Das Corporate Design von Arvato habe sich geändert. Arvato rücke als Dachmarke in den Vordergrund, die VVA in den Hintergrund. Die Social-Media-Aktivitäten auf Facbook seien forciert worden. Arvato freue sich über neue Kunden. „Mit ihnen und den neuen Ideen können wir wachsen und neuen Anforderungen gerecht werden", betonte Schierke. Neu dazu gekommen seien etwa die Egmont-Gruppe, Emons, Kerber, GeraMond, die WDR Mediagroup sowie die Sammelwerke von Weltbild. Neu sei OLA, die Online-Lieferbarkeits-Abfrage, die es den Sortimentern erlaube, die Lieferstati ihrer Bestellungen abzufragen. Schierke betonte, dass das Versprechen einer „gemeinsamen Wanne", das er im vergangenen Jahr gegeben hatte, erfüllt worden sei. „Wir haben zwei gemeinsame Wannen mit KNV sowie auch die Libri-Wanne im Einsatz", bilanzierte der VVA-Chef.

Doch nicht nur die Wannen als Transportmittel waren Thema, sondern auch die VVA-Kartons. Die Anforderungen an die Kartons: Sie müssten leicht, stabil, haltbar und gut zu öffnen sein. Ein freiwilliger Sortimenter aus dem Publikum, erprobt im Öffnen der VVA-Kartonage, durfte einen Live-Test machen – und diverse Versuchskartons mit neuen Öffnungsmöglichkeiten aufmachen. Mal die Aufreißlasche oben, mal die Aufreißlasche an der Seite. Ein Praxistest, bei dem direkt das Feedback der Buchhändler eingesammelt wurde.

Zum Schluss gab es noch eine Personalie zu vermelden: Mike Röttgen, bislang bei Bic Media vor allem mit E-Books befasst, wird demnächst zusätzlich zu seinen bisherigen Aufgaben noch die Tätigkeit als VVA-Vertriebschef übernehmen und damit Horst Rämsch beerben. Röttgen wurde denn in Nürnberg auch gleich aktiv und stellte den Buchhändlern das „Leseproben"-Widget vor, mit dem Sortimenter Leseproben in ihren Online-Auftritt integrieren können. Derzeit könne man auf mehr als 50.000 Leseproben zurückgreifen, so Röttgen.