Leipziger Buchmesse

Vorhandene Formate nutzen

23. Juli 2015
von Börsenblatt
Bei der Podiumsdiskussion "Von Facebook bis Taskforce" am gestrigen Freitag tauschten sich René Kohl (Kohlibri), AKEP-Vorsitzender Steffen Meier, Frauke Ehlers (BücherFrauen) und AKEP-Sprecher Hans Huck (Echtzeit) über die Innovationsbereitschaft in der Branche und innerhalb der Börsenvereinsgruppen aus.
Eine Erfolgsgeschichte stellt die Entwicklung der BücherFrauen dar: "Wir vernetzen uns seit 22 Jahren", erklärte Ehlers. Knapp 900 Bücherfrauen seien im Verband organisiert, 16 Städtegruppen sind aktiv. Die Öffentlichkeitsarbeit wurde über einen Twitteraccount revolutioniert, wie Ehlers berichtet. "Wir werden viel mehr wahrgenommen. Auch branchenübergreifend". Auch der Relaunch der Seite vor einem halben Jahr brachte viel Aufmerksamkeit. Netzwerkarbeit und Projekte überzeugten die Mitglieder, so Ehlers, ebenso wie das Fortbildungsangebot.

Eine Vorstellung aller Vernetzungsmöglichkeiten innerhalb der Börsenvereinsgruppen und der Fachtagungen war in einer Stunde Diskussionszeit wenig Raum. So wurde vor allem darüber debattiert, wie innovationsfreudig oder –unwillig der Verband, seine Organe und seine Mitglieder seien.

René Kohl empfand zu Beginn seiner Berufslaufbahn, wie er es ausdrückte, eine "Kamin-Atmosphäre in den Verbandsgremien" vor: "Es wurde viel repräsentiert und zu wenig voran gebracht." Ein Lob sprach er an den AKEP (Arbeitskreis Elektronisches Publizieren) aus, der sich zum Innovationsmotor der Branche entwickelt habe. Hans Huck, der drei Jahre lang den AKEP führte, pflichtete bei: "Wir haben sehr früh erkannt, dass unsere Branche eine andere Ebene von Kontakten braucht. Der Verband musste sich öffnen, weil das Know How nicht ausreichend vorhanden war." Einladungen von branchenfremden IT-Unternehmen waren die Folge.

Lob gab es ebenfalls für die neuen Branchenformate wie das Buchcamp und die Zukunftskonferenz: "Für eine aus der Frontalkommunikation kommende Buchbranche war das Buchcamp eine totale Innovation. Völlig neu waren die Barcamp-Atmosphäre, das Duzen der Teilnehmer und die Möglichkeit, Themen basisdemokratisch auf den Tisch zu bringen", meinte Kohl. "Die Branche lernt von Camp zu Camp mehr über Vernetzung. Wir brauchen weiter solche Formate und werden sie noch viele Jahre brauchen", so der Onlinebuchhändler weiter.

Einig war sich das Podium darüber, dass man keine Gelegenheit zur Netzwerkarbeit auslassen dürfe. Vor allem den Sozialen Medien komme hier eine Schlüsselposition zu. Dort sei zu beobachten, dass Kompetenz mehr zähle als Hierarchie und das die Diskussionen und der Austausch ein beieindruckend hohes Niveau erreichten.

Steffen Maier sprach das Abschlusswort: "Die Kanäle sind da. Das Hammer und den Nagel haben wir jetzt, jetzt geht es darum, den Nagel auch in die Wand zu schlagen."

Möglichkeiten zur Vernetzung
facebook.com/groups/buchhandelstreff

www.facebook.com/groups/facebuchhaendler

www.facebook.com/groups/onlinerverlage
www.facebook.com/groups/bso2000
www.zukunftskonferenz.org
buchcamp.mixxt.de
www.buecherfrauen.de

Nachwuchsnetzwerke
www.boersenverein.de/de/354100
www.jungeverlagsmenschen.de


Branchenstammtische
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