Leipziger Buchmesse 2012

Bilanz der Leipziger Buchmesse

23. Juli 2015
von Börsenblatt
Die Leipziger Buchmesse erreichte das Vorjahresniveau bei den Besucherzahlen mit 163.500 Besuchern, (2011: 163.000 Besucher) die  zum Jahresauftakt der Buchbranche auf das Messegelände strömten. Insgesamt präsentierten sich 2.071 Verlage aus 44 Ländern.
Die Ausstellerbefragung des Instituts für Marktforschung, im Auftrag der Leipziger Messe, ergab eine sehr hohe Zufriedenheit der Aussteller. Die Verlage hoben hervor, hier ein direktes Feedback vom Publikum zu erhalten. Die kleinen Verlage freuten sich über das große Interesse, das es auch für noch unbekannte Autoren gab.

Für Oliver Zille, Direktor der Leipziger Buchmesse, ist klar: "Die Leipziger Buchmesse hat als Bildungsmesse deutlich zugelegt. Der Zuspruch bei den Fachveranstaltungen war in diesem Jahr enorm. Lehrer, Erzieher, Pädagogen, Eltern und Kinder erlebten ein vielfältiges und vor allem nachhaltiges Programm. Die Leipziger Buchmesse wird sich auch in Zukunft intensiv der Leseförderung widmen."

Prof. Dr. Gottfried Honnefelder, Vorsteher des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels, sagt: "Der Wert des Urheberrechts und der Blick auf Autoren als Partner im Literaturgeschäft – die Leipziger Buchmesse hat in diesem Jahr Themen und damit wichtige Signale gesetzt. Gleichzeitig zeigt sie in globalen Zeiten: Die Kleinen sind ganz groß - das trifft für den Buchhandel zu, für Verlage und für komplette Strukturen."

Literatur, die unterhält - Leipzig liest erfolgreich wie nie
Zur 21. Auflage von Europas größtem Lesefest konnten sich die Leipziger und ihre Gäste unter anderem auf internationale Literatur-Prominenz wie den Iren John Boyne, Gerbrand Bakker und Arnon Grünberg aus den Niederlanden, den Franzosen Mathias Énard, den US-Amerikanern Jaimy Gordon, David Guterson und John Hart, den Tschechen Ivan Klíma, Péter Nádas aus Ungarn, Lizzie Doron und Zeruya Shalev aus Israel, Andrej Stasiuk aus Polen oder den Chinesen Liao Yiwu freuen. 2.780 Autoren und Mitwirkenden luden in 2.600 Veranstaltungen an 350 Leseorte ein.

Claudius Nießen, Geschäftsführer des Deutschen Literaturinstituts Leipzig und Veranstalter der Langen Leipziger Lesenacht fasst zusammen: "Wir liegen mit 1200 Besuchern (genau: 1217 Besucher) deutlich über dem Vorjahr und waren damit ausverkauft. Die 1000er Marke hatten wir schon kurz nach 22:00 Uhr geknackt. Ich habe wunderbare Rückmeldungen bekommen, sowohl von Besuchern wie auch von Lesenden und den Verlagsleuten. Mit einem Satz: Ich bin mehr als glücklich."

autoren@leipzig
Die neuaufgelegte Programmreihe autoren@leipzig erfreute sich bei Autoren und Verlagen großer Beliebtheit. An vier Veranstaltungstagen suchte das Fachpublikum vor allem praktische Tipps zur Gestaltung des eigenen Marketings und zur professionellen Verlagssuche.  Oliver Zille ergänzt:. "In den vergangenen Tagen konnten wir beobachten, dass die Veranstaltungen rund um das Thema 'Digitalisierung' stark frequentiert wurden, so dass wir zum richtigen Zeitpunkt die richtigen Themen gesetzt haben."

tranzyt. Literatur aus Polen, der Ukraine und Belarus
Mit dem Programmschwerpunkt "tranzyt. Literatur aus Polen, der Ukraine und Belarus" blieb die Messe in diesem Jahr ihrem Osteuropaschwerpunkt treu."Ich bin sehr, sehr zufrieden und freudig überrascht über den massenhaften Andrang zu allen Veranstaltungen des neuen Programmschwerpunktes 'tranzyt'", sagt Martin Pollack, Kurator des Programms. "Selbst bei ernsteren Themen wie der Kulturvermittlung blieb kein Stuhl leer. Mein Kompliment an das Leipziger Publikum. Auch alle Autoren sind sehr glücklich mit der Resonanz. Gemeinsam gehen wir sehr optimistisch in die nächste Runde 2013."

"tranzyt“" ist ein langfristiges Projekt der Leipziger Buchmesse, der Robert Bosch Stiftung und der Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit in Kooperation mit der Rinat Ahmetov Stiftung Rozvytok Ukrajiny, der Allianz Kulturstiftung, dem Lemberger Verlegerforum und dem Polnischen Institut in Leipzig.

Lehrer, Kinder und Jugendliche im Fokus der Leipziger Buchmesse

"Fokus BILDUNG" der Leipziger Buchmesse bündelt rund 150 Fachveranstaltungen, Symposien, Kongresse für Lehrer, Erzieher, Eltern und Kinder. Unter dem Motto "Lehren, Lernen, Leipzig" präsentierte das Programm eine ganze Reihe aktueller Themen. Die Palette reichte von der Förderung frühkindlicher Bildung, über Leseförderung im Schulalter bis zur Verbesserung der Hörkompetenzen. "Fokus BILDUNG" wartete mit drei Premieren auf. So bewertete und präsentierte der Leipziger Lesekompass erstmals 30 ausgewählte Bücher, die sich länderübergreifend bestens für das Fördern der Lesekompetenz in Schulen und Kindertagesstätten eignen. Neu im Programm war auch die Preisverleihung "Schulbuch des Jahres". Zudem verführten zum ersten Mal musikpädagogische Angebote zum Zuhören und Mitmachen.

Preis der Leipziger Buchmesse 2012 vergeben

Der Preis der Leipziger Buchmesse 2012 wurde Wolfgang Herrndorf (Belletristik), Jörg Baberowski (Sachbuch/Essayistik) und Christina Viragh (Übersetzung) zuerkannt. Den Preis in der Kategorie Belletristik für Wolfgang Herrndorf nahm Robert Koall entgegen, ein enger Freund und Dramaturg seiner Stücke sowie Chefdramaturg am Staatstheater Dresden. Jörg Baberowski und Christina Viragh waren persönlich beim Festakt in Leipzig zugegen und stellten sich dem Blitzlichtgewitter.

Antiquariatsmesse – Anzugspunkt für internationale Händler
Parallel zur Leipziger Buchmesse präsentierten sich zur 18. Leipziger Antiquariatsmesse 67 Aussteller aus Deutschland, Frankreich, Österreich, der Schweiz, Schweden, der Tschechischen Republik und Ungarn. !Der Andrang zur Eröffnung war wie immer groß!, fasste Detlef Thursch, Veranstalter der Antiquariatsmesse, zusammen. !Erfreulich vor allem, dass unser Angebot immer mehr internationale Händler nach Leipzig lockt. Insgesamt ist der Messeverlauf zufriedenstellend gewesen.! Zudem zog die Literaturmeile tausende – vor allem junger – Besucher an. Das Highlight der diesjährigen Antiquariatsmesse: Der teuerste Titel des Messekataloges, eine elfbändige signierte Vorzugsausgabe einer Werkausgabe von Thomas Mann aus den Zwanziger Jahren, wurde schon kurz nach Messebeginn an einem Privatmann veräußert.