Urheberrecht: "Handelsblatt"-Aktion

Kreative gegen Umsonstkultur

26. Februar 2015
von Börsenblatt
Die Debatte ums Urheberrecht schlägt weiter hohe Wellen: In der Osterausgabe des "Handelsblatts" protestieren 100 Autoren, Künstler, Werbeschaffende, Softwareentwickler und Unternehmer "gegen die Umsonstkultur im Internet". Die Aktion "Mein Kopf gehört mir!" füllt vierzehn Seiten der Ausgabe.

Sven Prange stimmt mit seinem Beitrag "Kreative, hört die Signale!", in dem er sich insbesondere mit der Urheberrechtspolitik der Piraten befasst, auf die Aktion ein. Sein Fazit: "Der Schutz des geistigen Eigentums ist daher auch Freiheitspolitik. Wir sollten es laut und deutlich sagen: Mein Kopf gehört mir!"

Unter den 100 Protestlerin, die auf den folgenden zwölf Seiten für die Handelsblatt-Aktion ein Statement abgaben, sind aus der Literaturszene und Buchbranche unter anderem vertreten: die Autorinnen Katrin Burseg, Julia Franck, Julia Friedrichs, Gaby Hauptmann, Brigitte Kronauer und Juli Zeh, Anselm Grün, der Verleger und Journalist Christian von Zittwitz, der Vorsitzende des Deutschen Journalisten-Verbands Michael Konken, Philipp Welte (Vorstand Hubert Burda Media), Bernd Buchholz (Vorstandschef Gruner + Jahr), Torsten Casimir (Börsenblatt), Rainer Moritz (Literaturhaus Hamburg), die Verlegerin Antje Kunstmann, der Verleger Wolfgang Ferchl (Knaus) und der Vorsteher des Börsenvereins Gottfried Honnefelder.

Gottfried Honnefelder schreibt in seinem Statement: "Permanenz, Öffentlichkeit und Auswahl unter vielen – das sind die Standards, die das Buch- und Verlagswesen zum unverzichtbaren Element neuzeitlicher Kultur haben werden lassen." Wenn dies infrage gestellt würde, würde viel aufs Spiel gesetzt. "Deshalb kann eine aufgeklärte Kulturnation auf das Urheberrecht nicht verzichten."