Österreichischer Staatspreis für Kulturpublizistik

"Bewegung in gemütliche Denkstuben bringen"

6. Juli 2015
von Börsenblatt
Hazel Rosenstrauch erhält in diesem Jahr den Österreichischen Staatspreis für Kulturpublizistik. Der Preis wird durch die österreichische Kulturministerin Claudia Schmied im kommenden November überreicht.

"Hazel Rosenstrauch ist eine Kulturpublizistin von großer intellektueller Unabhängigkeit und scharfem Verstand, fundiert, unerschrocken, nicht zu vereinnahmen. Ihre Publizistik ist breit gefächert und von dem deutlichen Impuls getragen, Bewegung in gemütliche Denkstuben zu bringen. Dies gelingt durch präzise Beobachtung und Sprache, und sie tut dies mit klugem Engagement, argumentativer Klarheit und einem über all die Jahrzehnte nicht nachlassenden Qualitätsanspruch", so die aus Walter Famler, Angelika Klammer und Ernst Strouhal bestehende Jury in der Pressemitteilung zur Entscheidung für Rosenstrauch.

Die englisch-österreichische Kulturpublizistin Hazel Rosenstrauch (geb. 1945) studierte Germanistik, Philosophie und Soziologie an der Freien Universität Berlin. Anschließend promovierte sie am Institut für Empirische Kulturwissenschaften an der Universität Tübingen mit einer sozialgeschichtlichen Studie über den Buchhandel im 18. Jahrhundert. Sie war journalistisch tätig, unter anderem beim Bayrischen Rundfunk sowie beim Südwestfunk, und Mitbegründerin und fast zehn Jahre verantwortliche Redakteurin der Zeitschrift "Gegenworte – Hefte für den Disput über Wissen", herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften. Seit 2007 lebt sie als freie Autorin in Berlin. Zuletzt erschien "Juden Narren Deutsche" (2010; persona verlag).

Der Österreichische Staatspreis für Kulturpublizistik wird im Zwei-Jahres-Rhythmus abwechselnd mit dem Österreichischen Staatspreis für Literaturkritik vergeben. Er ist mit 8.000 Euro dotiert.