Urheberrecht

"Wir sind keine Verwerter…"

24. April 2012
von Börsenblatt
"…und erst recht keine Industrie!" Der Argon Verlag bezieht auf seiner Website Stellung in der brandenden Urheberrechtsdebatte. Die Berliner wehren sich gegen die Wortwahl in der Auseinandersetzung, insbesondere gegen die Charakterisierung als "Verwertungsindustrie".
Der Begriff Industrie werde in der Urheberrechtsdebatte immer wieder und in Varianten wiederholt – Contentindustrie, Buchindustrie oder Verwertungsindustrie. "Nun wissen wir ja", so Kilian Kissling vom Argon Verlag in seiner Stellungnahme, "dass in hitzigen Debatten gerne auch Worte zu Waffen geschmiedet werden … Der Trick dabei besteht darin, zunächst mal die eigene Wunschvokabel in der Debatte durchzusetzen." Und weiter: "So auch im Fall der Urheberrechtsdebatte. Wer will schon dem kleinen, rührigen Verlag was böses, ihm vielleicht sogar die Existenzgrundlage entziehen?" Aber der ins Spiel gebrachten Verwertungsindustrie wolle man gern mal den einen oder anderen Zahn ziehen. "Was ist schon ein … Verwerter wert in einem Spiel, bei dem auf der einen Seite der Kreative und auf der anderen die Leser stehen? Und natürlich ist das ganze eine Industrie" – mit allen diesbezüglichen Konnotationen.

Themen und Autoren finden, Texte druckreif machen, Herstellung und Vermarktung – keiner diese Prozesse habe etwas mit industrieller Verfahrensweise zu tun, so der Argon Verlag. Und: "Es ist ein Thema für sich, dass die handelnden Personen damit ihren Lebensunterhalt bestreiten und die hierdurch entstehenden Kosten am Ende dem Lesepublikum in Form des Buchpreises abverlangt werden."

Schließlich geht der Verlag auch auf das aktuelle Urteil im Prozess der Gema gegen Youtube ein.

Fazit: "Die Begriffe Verwerter und Industrie sind eine absichtsvolle Akzentsetzung in der Diskussion, auf die wir uns mit unserer Branche keineswegs einlassen sollten."

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