Grass-Gedicht

PEN-Chef Strasser: "Grass ist kein Antisemit"

23. Juli 2015
von Börsenblatt
Nach einem Antrag eines Mitglieds soll Günter Grass wegen seinem israelkritischen Gedicht die Ehrenpräsidentschaft der Schriftstellervereinigung PEN entzogen werden. PEN-Präsident Johano Strasser ist dagegen.

Ein PEN-Mitglied hat in einem Antrag gefordert, Günter Grass wegen seinem israelkritischen Gedicht "Was gesagt werden muss" die Ehrenpräsidentschaft des deutschen PEN abzuerkennen, meldet die "Thüringer Allgemeine". Demnach sollen die rund 130 Tagungsteilnehmer auf der Jahrestagung des PEN Mitte Mai im thüringischen Rudolstadt über den Antrag abstimmen. "Es gibt aber auch einen Gegenantrag, der fordert, Grass vor Attacken der Presse schützen", sagte der Generalsekretär der deutschen Sektion, Herbert Wiesner, gegenüber der Zeitung.

Laut Medienberichten hat sich PEN-Präsident Johano Strasser inzwischen klar gegen eine Aberkennung der Ehrenpräsidentschaft ausgesprochen. Er sei sich hundertprozentig sicher, dass dieser Antrag mit großer Mehrheit abgelehnt werde. Grass sei kein Antisemit und habe nie das Existenzrecht Israels infrage gestellt.