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Exil und Emigration: Online-Museum

13. Mai 2012
von Börsenblatt
"Künste im Exil" werden die virtuelle Ausstellung und das Online-Netzwerk heißen, das Deutsche Nationalbibliothek und Deutsches Literaturarchiv Marbach planen. Jetzt hat Kulturstaatsminister Bernd Neumann 745.000 Euro für das Projekt bewilligt. Im Sommer 2013 soll die Plattform online gehen.

Der Online-Auftritt "Künste im Exil" wird sich mit Exil und Emigration unter anderem von Schriftstellern, Filmemachern, bildenden Künstlern, Theaterschaffenden und Musikern der Jahre 1933 bis 1945 befassen, so die gemeinsame Pressemitteilung der beiden Institutionen. Kulturstaatsminister Bernd Neumann hat jetzt für die ersten drei Jahre eine Finanzierung in Höhe von 745.000 Euro bewilligt.

Die Plattform wird federführend vom Deutschen Exilarchiv 1933-1945 der DNB in Kooperation mit dem Deutschen Literaturarchiv Marbach geplant. Weitere Partner kommen der Mitteilung zufolge hinzu. Ziel ist es, Informationen zum Thema Exil zu bündeln und so einem breiten Publikum zugänglich zu machen. Durch das Netzwerk sollen weitere Institutionen einbezogen werden. Mir der Plattform werde dem Thema die wichtige "feste institutionelle Verankerung" gegeben, so DNB-Generaldirektorin Elisabeth Niggemann.

Parallel dazu verstärkt die Deutsche Nationalbibliothek an ihrem Frankfurter Standort ihre Aktivitäten zu diesem Thema - eine bauliche Erweiterung soll dem Deutschen Exilarchiv 1933-1945 eine intensivere Ausstellungs- und Veranstaltungstätigkeit ermöglichen.

 "Das Thema 'Künste im Exil' ist gerade in Deutschland mit seiner doppelten Diktaturvergangenheit von großer gesellschaftlicher Bedeutung", so Kulturstaatsminister Bernd Neumann. "Tausende Schriftsteller sowie Künstler aus den Bereichen Theater, Film, Fotografie, Tanz, Musik und Bildende Kunst mussten Deutschland nach der nationalsozialistischen Machtübernahme verlassen. Die NS-Terrorherrschaft und die nachfolgende kommunistische Diktatur im Osten Deutschlands gehören zur Geschichte und Identität unseres Landes."

Die virtuelle Ausstellung wird Exponate aus dem Deutschen Exilarchiv, dem Deutschen Literaturarchiv und anderen Sammlungen zeigen. Ausstellungen anderer Institutionen können eingebunden werden. Sie bieten die Möglichkeit, Exil und Emigration aus der zeitlichen Begrenztheit zu lösen und historische und aktuelle Exile in Beziehung zu setzen.

Im Sommer 2013 wird die erste virtuelle Ausstellung "Künste im Exil" freigeschaltet, so die Ankündigung. Die Fertigstellung sämtlicher Module ist für das Jahresende 2014 geplant. Die bauliche Erweiterung in Frankfurt wird voraussichtlich Ende 2014 vollzogen sein.