Preisabsprachen bei E-Books

Apple wehrt sich gegen E-Book-Kartellklage

6. Juli 2015
von Börsenblatt
In einer 31 Seiten umfassenden Stellungnahme, die Ende vergangener Woche ans US-Justizministerium ging, hält Apple die Kartellvorwürfe für "absurd" und "völlig unberechtigt".

In der Erklärung greift Apple das US-Justizministerium mit scharfen Worten an, das Ministerium ergreife "Partei für Monopolisten", statt den Wettbewerb zu fördern. Deshalb sei die Klage vollkommen "unberechtigt". Außerdem verteidigt der Elektronikkonzern das Agency-Modell. Es werde seit längerem als "gesetzeskonform" anerkannt und schaffe kleinen und großen Verlagen die Möglichkeit, E-Books direkt an die Kunden zu verkaufen.

Die US-Regierung wirft Apple und den Verlagen Penguin und Macmillan (Verlagsgruppe Georg von Holtzbrinck) illegale Preisabsprachen im E-Book-Geschäft vor. Ursprünglich richtete sich die Klage gegen den Elektronikkonzern Apple und fünf Verlage, von denen jedoch Simon & Schuster, Hachette Book Group und HarperCollins einlenkten. Sie haben sich mit den Justizbehörden auf einen Vergleich geeinigt.

Es geht um das sogenannte Agenturmodell von Apple für das iPad und den iBookstore, bei dem die Verlage die Preise für E-Books festsetzen, Apple bekommt als Gegenleistung 30 Prozent des Umsatzes. Somit entsteht eine Art Preisbindung für Bücher, obwohl es in den USA keine gesetzliche Preisbindung für Bücher gibt.